Endgültige Widerlegung der SRT

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Faber » Fr 17. Dez 2010, 20:45

Gluon hat geschrieben:Tja, Herr Faber,

da haben Sie wohl vergessen, dass sich eine Kugelwelle bewegt. Sie haben aber die Punkte einer Kugel zu einem Zeitpunkt transformiert. Achten Sie mal auf die Zeitkoordinaten.

Von was für einer Bewegung der Kugelwelle reden Sie? Der Lichtblitz breitet sich als Kugeloberfläche aus. Die einzige Bewegung besteht darin, dass der Kugelradius mit der Geschwindigkeit c wächst. Kein Beobachter bewegt sich gegenüber dem Mittelpunkt der Kugel und der Mittelpunkt der Kugel bewegt sich gegenüber keinem Beobachter. Beobachter hätten es ja sonst mit richtungsabhängiger Lichtgeschwindigkeit zu tun.

Albert Einstein hat das schon richtig erkannt. Kugel bleibt zwar i.a. nicht Kugel, Lichtkugel muss aber Lichtkugel bleiben.

Gruß
Faber
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Gluon » Fr 17. Dez 2010, 20:47

Faber hat geschrieben:Von was für einer Bewegung der Kugelwelle reden Sie? Der Lichtblitz breitet sich als Kugeloberfläche aus. Die einzige Bewegung besteht darin, dass der Kugelradius mit der Geschwindigkeit c wächst.


Genau diese Bewegung meine ich.
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Faber » Fr 17. Dez 2010, 20:58

Gluon hat geschrieben:
Faber hat geschrieben:Von was für einer Bewegung der Kugelwelle reden Sie? Der Lichtblitz breitet sich als Kugeloberfläche aus. Die einzige Bewegung besteht darin, dass der Kugelradius mit der Geschwindigkeit c wächst.


Genau diese Bewegung meine ich.

Diese Bewegung des Lichts mit v_licht = c ist gemäß Postulat in allen Bezugssystemen gleich. Wenn sie zu einer Abweichung von der Kugelform führte, dann in allen Bezugssystemen gleich.

Gruß
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Harald Maurer » Fr 17. Dez 2010, 22:42

Faber hat geschrieben:Wenn sie zu einer Abweichung von der Kugelform führte, dann in allen Bezugssystemen gleich.


Nein. Sehen wir uns das mal an:
lichtsphaere.jpg
lichtsphaere.jpg (12.73 KiB) 5520-mal betrachtet


Im Ruhesystem breite sich eine Lichtsphäre zentral aus (linkes Bild). Hier liegen alle Photonen zeitgleich auf übereinstimmenden Kugelflächen (Ausbreitung der Sphäre mit c). Nun bewegen wir das System (rechtes Bild). Für einen dagegen ruhenden Beobachter bewegt sich das System aus der Lichtsphäre heraus. Auf das Ruhesystem des Beobachters bezogen liegen nach wie vor die Photonen auf denselben Kugelflächen, bezogen auf das bewegte System ist das nicht der Fall, wenn man wähnt, dass der Mittelpunkt der Sphäre mit dem bewegten System mitgeht (blauer Kreis). Das tut er nämlich aus Sicht des ruhenden Beobachters nicht. Für ihn gilt ja die gleichmäßige Ausbreitung der Sphäre mit c. Glaubt er aber fälschlicherweise, dass die Sphäre sich mitbewegt, dann wird er feststellen, dass im bewegten System die Photonen nicht auf übereinstimmenden Kugelflächen liegen. Genau diesen Fehler macht Steven Bryant. Er rechnet so, als wäre der Mittelpunkt der Lichtausbreitung im bewegten System unverändert. Das ist er nicht, und wo er sich im bewegten System befindet, sagt ihm die LT, die ja die x-Koordinate verschiebt.
Wenn der ruhende Beobachter (in dessen System die LG ohnehin c ist) nun die Geschwindigkeit der Photonen bezogen auf das bewegte System beurteilt, würde er ohne Veränderung der Koordinaten (Galilei Transf.) unterschiedliche Geschwindigkeiten feststellen. Da er aber auch in diesem Fall zum Ergebnis c kommen muss, sieht er im bewegten System die Zeit dilatiert und das System kontrahiert. Er misst daher auch bezogen zum bewegten System c!
Das Postulat besagt nicht, dass ein und dieselbe Lichtsphäre von allen relativ dazu bewegten Bezugssystemen kugelförmig gesehen werden muss, sondern es besagt, dass von jedem System aus die LG mit c gemessen wird. Dazu dienen ja ZD und LK! Die Lichtsphäre kann ja nicht gleichzeitig in allen Bezugssystemen zentral ausgelöst werden. Da hätte sie ja unzählige unterschiedliche Mittelpunkte. Die Sphäre wird in irgendeinem Bezugsystem ausgelöst, und alle anderen relativ hinzu bewegten sehen die Photonen eben auf unterschiedlichen Kugelflächen. Und wegen ZD und LK messen sie alle c -egal, auf welches Bezugssystem sie die Messung beziehen.
Bryant liegt m.E. falsch. Die Annahme, die Photonen müssten von jedem BS aus gesehen auf denselben Kugelflächen liegen, ist unrichtig.

Grüße
Harald Maurer
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Harald Maurer » Sa 18. Dez 2010, 00:32

Chief hat geschrieben:Dass sich das Licht in jedem BS kugelförmig ausbreitet ist eine Behauptung von Einstein.


Nein, das behauptet er nicht. Er schreibt:
"Diese Gleichung transformieren wir mit Hilfe unserer Transformationsgleichungen und erhalten nach einfacher Rechnung ...

...die betrachtete Welle ist also auch im bewegten System betrachtet eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c."

Da liegt die komplette Lorentztransformation dazwischen! Und das ist ja auch klar: wenn ein Beobachter sich relativ zur Lichtsphäre bewegt und er sieht, dass sich die Photonen nicht auf identischen Kugelflächen bewegen, wendet er die Lorentztransformation an und erfährt dadurch, dass es sich um eine Kugelwelle handelt. Würde jeder Beobachter jede Kugelsphäre ohnehin als solche sehen, bräuchte man ja die Lorentztransformation nicht! Eine Kugelwelle ist für jeden Beobachter eine Kugelwelle nach Anwendung der Lorentztransformation.

Was macht aber Bryant: er transformiert vom ruhenden System ins bewegte in eine Situation, die der ruhende Beobachter ohnehin sieht. Da sieht er keine Kugelwelle, aber (Einstein: mit Hilfe unserer Transformationsgleichungen ...ist die betrachtete Welle eine Kugelwelle mit Ausbreitungsgeschwindigkeit c) Nochmal, zwischen dem, was die relativ zueinander bewegten Beobachter sehen, liegt die Lorentztransformation! Wenn der ruhende Beobachter wissen will, was das für eine Welle ist, muss er transformieren und siehe da: es ist eine Kugelwelle.

Wenn man sich von einer Lichtsphäre entfernt, hat man automatisch 2 relativ bewegte Bezugssysteme. Da wird ja nicht automatisch x^2 + y^2 + z^2 = c^2 t^2 zu ξ^2 + η^2 + ζ^2 = c^2 τ^2, sondern erst nach Anwendung der kompl. Lorentztransformation!
Wenn man sich von einer Lichtsphäre wegbewegt, sich aber als ruhend definiert, dann bewegt sich die Lichtsphäre weg - was denn sonst? Genau aus diesem Umstand folgt ja die RdG! Die ZD samt LK sorgen nun dafür, dass sich in dem bewegten System (betrachtet vom ruhenden aus) wieder c ergibt. Wenn sich in dem System der Lichtquelle eine Kugelwelle zentral ausbreitet, erreichen die Photonen die Endpunkte des Systems (z.B. die Wände eines Eisenbahnwagens) gleichzeitig, aber das ist nicht gleichzeitig für einen dagegen ruhenden Beobachter. Die x-Koordinate ist kontrahiert, y und z sind es nicht...wieso sollte man die bewegte Sphäre als Kugelwelle annehmen, wenn man nicht transformiert?

Wenn bei zwei zueinander bewegten Bezugssystemen zum Zeitpunkt der Begegnung ihres Koordinatenursprungs eine Kugelwelle ausgelöst wird, und jeder Beobachter glaubt ungeachtet seiner Bewegung, im Mittelpunkt der Sphäre zu sein, dann hätten wir ja zwei Sphären mit zwei Mittelpunkten. Das wäre nicht nur unsinnig, sondern es gäbe auch keine Möglichkeit, sich von einer Lichtquelle zu entfernen!

Grüße
Harald Maurer
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Faber » Sa 18. Dez 2010, 02:41

Harald Maurer hat geschrieben:
Chief hat geschrieben:Dass sich das Licht in jedem BS kugelförmig ausbreitet ist eine Behauptung von Einstein.


Nein, das behauptet er nicht. Er schreibt:
"Diese Gleichung transformieren wir mit Hilfe unserer Transformationsgleichungen und erhalten nach einfacher Rechnung ...

...die betrachtete Welle ist also auch im bewegten System betrachtet eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c."

Da liegt die komplette Lorentztransformation dazwischen!

In dem zitierten Auszug (siehe Eingangsbeitrag) gibt Einstein vor, zu beweisen, dass "eine Kugelwelle" die im Labor "ausgesandt" wird, "auch im bewegten System betrachtet eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c" sei. Und natürlich wendet er zu diesem Zweck die Lorentztransformation an, denn er will ja gerade beweisen, dass das Postulat `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' mit der Lorentztransformation konform geht.

Sie haben selbstverständlich völlig recht, Herr Maurer, dass das mit der Lorentztransformation dazwischen nicht hinhaut. Denn wir wissen ja, dass die Lorentztransformation aus einer Kugel i.a. keine Kugel macht.

Das Postulat `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' ist aber nun nichts anderes als das Postulat der beobachterunabhängigen, isotropen Lichtausbreitung. Isotrope Lichtausbreitung bedeutet, dass ein Lichtblitz sich als Kugeloberfläche ausbreitet. Und beobachterunabhängige, isotrope Lichtausbreitung bedeutet, dass ein Lichtblitz sich in jedem Bezugssystem als Kugeloberfläche ausbreitet.

Darüberhinaus lässt sich folgendes sagen (wie oben vom Teilnehmer Gluon bestätigt). Die Kugeloberfläche bewegt sich - abgesehen vom Wachstum des Radius - nicht. Man kann sagen: die Kugeloberfläche bleibt eine Kugeloberfläche und der Mittelpunkt der Kugel bewegt sich nicht. Der Mittelpunkt der Kugel bewegt sich gegenüber nichts und niemandem und keinem Bezugssystem. Kein Beobachter hat eine relative Geschwindigkeit gegenüber dem Mittelpunkt der Kugel. Hätte er eine, dann gäbe es zwei Punkte auf der Kugel, die sich ihm gegenüber mit c+v bzw. c-v bewegten (wie Highway bereits angemerkt hat). Das aber darf nicht sein, wenn das Postulat der beobachterunabhängigen, isotropen Lichtausbreitung zutrifft.

Einstein tut also recht, wenn er beweisen will, dass die Lorentztransformation `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' hergibt. Er muss das beweisen. Er schreibt, dass er das beweisen muss, um zu zeigen, dass seine beiden "Grundprinzipien miteinander vereinbar sind" (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit / Relativität [ = Beobachterunabhängigkeit]). Der Beweis dann ist weniger gelungen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Grundprinzipien sind nicht miteinander vereinbar.


Harald Maurer hat geschrieben:wenn ein Beobachter sich relativ zur Lichtsphäre bewegt
Harald Maurer hat geschrieben:Wenn man sich von einer Lichtsphäre entfernt
Harald Maurer hat geschrieben:Wenn man sich von einer Lichtsphäre wegbewegt
Harald Maurer hat geschrieben:die bewegte Sphäre

Wenn das Prinzip der beobachterunabhängigen Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gilt, dann bewegt sich nichts, niemand und auch kein Bezugssystem relativ zum Mittelpunkt einer Lichtsphäre.


Harald Maurer hat geschrieben:Das wäre nicht nur unsinnig, sondern es gäbe auch keine Möglichkeit, sich von einer Lichtquelle zu entfernen!

Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Dass aber das Prinzip der beobachterunabhängigen Isotropie und Konstanz der Lichtgeschwindigkeit unsinnig ist, das ist Ihnen doch nicht neu?

Gruß
Faber
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Faber » Sa 18. Dez 2010, 05:07

Chief hat geschrieben:Dass sich das Licht in jedem BS kugelförmig ausbreitet ist eine Behauptung von Einstein.

Im Kontext sprachlich korrekt: Es handelt sich um ein Postulat Einsteins.

Gruß
Faber
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Ernst » Sa 18. Dez 2010, 10:56

Die ganze Aufregung um diesen "Beweis" ist umsonst. Wie in so vielen solcher angeblichen Falsifikationen der SRT ist wieder mal die Relativität der Gleichzeitigkeit beiseite geschoben worden.

Für einen bestimmten Zeitpunkt t ist die Kugel mit dem Radius c*t erstmal eine Kugel wie jede andere auch. Hier wird ja auch ein fester Radius mit 1 angenommen. Das ist eine gewöhnliche Kugel mit dem Radius 1. Daß die Transformation einer Kugel eine verformte Kugel ergibt, ergibt sich durch den Transformationsalgorithmus und ist ja längstens bekannt. Da muß man sich nun wahrlich nicht wundern.
Was hier wieder mal außer Acht gerät, ist die RdG. Die gleichzeitig gesehenen Punkte auf der Oberfläche einer sich aufblasenden Kugel im Bezugssystem werden im realativ bewegten System nicht alle gleichzeitig auf einer Kugeloberfläche gesehen, da sie ja alle eine unterschiedliche x-Koordinate besitzen.
Die Aussage lautet also: Eine gleichzeitig in S gesehene Kugel ist in S' nicht gleichzeitig eine Kugel.Augenfällig ergibt sich das aus der genannten Zeittransformation

t' = (t-x*v/c²) / sqr(1-v²/c²)
mit c multipliziert :

ct' = (ct-x*v/c) / sqr(c²-v²) leider falsch, nachträglich geändert:
ct' = (ct-x*v/c) / sqr(1-v²/c²)

Gruß
Ernst
Zuletzt geändert von Ernst am Sa 18. Dez 2010, 13:46, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Hannes » Sa 18. Dez 2010, 12:09

Hallo Highway !
Oder: c-v = c+v
Highway

Mit solcher Mathematik kann ich alles "beweisen".
Da brauche ich keinen Mathematiker dazu, das ist Esotherik !

Mit Gruß Hannes
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Re: Endgültige Widerlegung der SRT

Beitragvon Ernst » Sa 18. Dez 2010, 12:14

Chief hat geschrieben:Da ist ein Quadrat zu viel. Richtig ist:

ct' = (ct-xv/c) / sqrt(c²-v²)


Ja danke, richtig. Schreibfehler. Ich hab´s korrigiert.

Gruß
Ernst
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