Harald Maurer hat geschrieben:Chief hat geschrieben:Dass sich das Licht in jedem BS kugelförmig ausbreitet ist eine Behauptung von Einstein.
Nein, das behauptet er nicht. Er schreibt:
"Diese Gleichung transformieren wir
mit Hilfe unserer Transformationsgleichungen und erhalten nach einfacher Rechnung ...
...die betrachtete Welle ist also auch im bewegten System betrachtet eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c."
Da liegt die komplette Lorentztransformation dazwischen!
In dem zitierten Auszug (siehe Eingangsbeitrag) gibt Einstein vor, zu beweisen, dass
"eine Kugelwelle" die im Labor
"ausgesandt" wird,
"auch im bewegten System betrachtet eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c" sei. Und natürlich wendet er zu diesem Zweck die Lorentztransformation an, denn er will ja gerade beweisen, dass das Postulat `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' mit der Lorentztransformation konform geht.
Sie haben selbstverständlich völlig recht, Herr Maurer, dass das mit der Lorentztransformation dazwischen nicht hinhaut. Denn wir wissen ja, dass die Lorentztransformation aus einer Kugel i.a. keine Kugel macht.
Das Postulat `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' ist aber nun nichts anderes als das Postulat der beobachterunabhängigen, isotropen Lichtausbreitung. Isotrope Lichtausbreitung bedeutet, dass ein Lichtblitz sich als Kugeloberfläche ausbreitet. Und beobachterunabhängige, isotrope Lichtausbreitung bedeutet, dass ein Lichtblitz sich in jedem Bezugssystem als Kugeloberfläche ausbreitet.
Darüberhinaus lässt sich folgendes sagen (wie oben vom Teilnehmer Gluon bestätigt). Die Kugeloberfläche bewegt sich - abgesehen vom Wachstum des Radius - nicht. Man kann sagen: die Kugeloberfläche bleibt eine Kugeloberfläche und der Mittelpunkt der Kugel bewegt sich nicht. Der Mittelpunkt der Kugel bewegt sich gegenüber nichts und niemandem und keinem Bezugssystem. Kein Beobachter hat eine relative Geschwindigkeit gegenüber dem Mittelpunkt der Kugel. Hätte er eine, dann gäbe es zwei Punkte auf der Kugel, die sich ihm gegenüber mit c+v bzw. c-v bewegten (wie Highway bereits angemerkt hat). Das aber darf nicht sein, wenn das Postulat der beobachterunabhängigen, isotropen Lichtausbreitung zutrifft.
Einstein tut also recht, wenn er beweisen will, dass die Lorentztransformation `Kugelwelle ergibt Kugelwelle' hergibt. Er muss das beweisen. Er schreibt, dass er das beweisen muss, um zu zeigen, dass seine beiden
"Grundprinzipien miteinander vereinbar sind" (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit / Relativität
[ = Beobachterunabhängigkeit]). Der Beweis dann ist weniger gelungen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Grundprinzipien sind nicht miteinander vereinbar.
Harald Maurer hat geschrieben:wenn ein Beobachter sich relativ zur Lichtsphäre bewegt
Harald Maurer hat geschrieben:Wenn man sich von einer Lichtsphäre entfernt
Harald Maurer hat geschrieben:Wenn man sich von einer Lichtsphäre wegbewegt
Harald Maurer hat geschrieben:die bewegte Sphäre
Wenn das Prinzip der beobachterunabhängigen Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gilt, dann bewegt sich nichts, niemand und auch kein Bezugssystem relativ zum Mittelpunkt einer Lichtsphäre.
Harald Maurer hat geschrieben:Das wäre nicht nur unsinnig, sondern es gäbe auch keine Möglichkeit, sich von einer Lichtquelle zu entfernen!
Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Dass aber das Prinzip der beobachterunabhängigen Isotropie und Konstanz der Lichtgeschwindigkeit unsinnig ist, das ist Ihnen doch nicht neu?
Gruß
Faber