Hallo Crank,
dass Du mich nicht auch falsch verstehst: Ich erkläre wie die Situation laut SRT dargestellt wird – also, nicht dass ich sie verteidige oder sie für richtig halte.
„Du benutzt das Verb "sehen". Hier scheint es mir, das wir etwas aneinander Vorbeireden. Ich fasse die Ereignisse erstmal ganz unabhängig von einem Beobachter auf. Das Licht fasse ich als eine Art Teilchen auf. Deinen Bewegten Beobachter habe ich so gar nicht in meinen Gedankengängen berücksichtigt. Ich bin wirklich nur von einem bewegten IS ausgegangen.“
„Sehen“ in der SRT bedeutet „messen mit Licht-, Funkstrahlen“. "Unabhängig von einem Beobachter" gibt es nicht, Du meinst nur Beobachter in einem IS – dann bleibt alles bei der klassischen Physik mit einer Ausnahme: Nichts bewegt sich schneller als c rel. zu diesem IS. Das Licht als eine Art Teilchen wird Dich in Bezug auf die SRT eher verwirren, besser wäre als kurzen Lichtstrahl, Lichtimpuls. „Nur von einem bewegten IS“ – so was gibt es nicht, eine Bewegung ist immer relativ – Du meinst ein „bewegtes“ IS aus der Sicht eines „unbewegten“ Beobachters – hops, haben wir schon zwei IS, wobei das „bewegte“ das fremde IS ist.
„Wenn man jetzt diese Animation richtig gestalten wollte, sähe der bewegte Zustand so wie der unbewegte aus, blos das man den Monitor dabei nach rechts schiebt. Sind wir uns hier einig?“
Ja, aber nicht vergessen – die „Schiebung“ findet in einem Äther, der zu Dir in Ruhe ist, statt. In der SRT sagt man statt Äther - Konstanz, bzw. Invarianz der LG zu jedem Beobachter.
„Auch habe ich ein wenig ein Problem mit dem Befriff "femden IS". Für mich gibt es immer nur genau ein IS. Andere existieren erstmal garnicht. Diese tauchen erst dann auf, wenn ich das eine Verlasse und dann ein neues wähle. Dabei muss ich natürlich Koordinaten und Geschwindigkeiten transformieren.“
Das „fremde“ ist der Monitor, das eigene bist Du. Erst wenn Du im Monitor sitzt, gäbe es nur ein IS – ist dann klar, dass wie auch der Monitor bewegt ist, für Dich ist er in Ruhe. Und das ist der Fall im Video für den Beobachter, der in Ruhe z. Sonnensystem ist und für den alles schön symmetrisch abläuft. Du bist aber nicht im Monitor und Du bist relativ z. Monitor bewegt – das verzerrte Bild, das Du dann für Abläufe im Monitor siehst, ist schon eine vollzogene LT.
„Der reisende und der ruhende befinden sich zu dem Zeitpunkt der Lichtblitzes in der Mitte der Strecke. Den ruhenden erreichen die ersten Photonen Gleichzeitig. Den Reisenden erreicht zuerst das ihm entgegenkommende und danch das ihm nacheilende erste Photon. Er nimmt die beiden Ereignisse also nicht Gleichzeitig wahr. Ist das deine Definition von RdG?“
Eben nicht! Das wäre klassische Mechanik, Kinematik – wie Du auch vermerkt hast - und da merkt man, dass Albert sich nicht auskannte.
Die RdG: Der Fall wie oben, der mitbewegte Beobachter im Zug befindet sich jedoch zum
Zeitpunkt des Eintreffens der Lichtstrahlen auch genau
in der Mitte, oder M und M´ fallen beim Eintreffen der Lichtsignalen an einem Ort zusammen. Der bewegte würde dann auch beide Lichtimpulse gleichzeitig empfangen – sonst hätten wir zwei verschiedene Lichtimpulse. Der unbewegte würde die Entstehungsorte und Zeiten der Blitzeinschläge als gleich entfernt und gleichzeitig beschreiben – er kann ja die Abstände mit Maßstab vermessen. Der bewegte aber kann das nicht behaupten, weil er mit v bewegt war und müsste in dem Fall eine c+/-v empfangen haben – das ist aber in der SRT verboten. Seine Rekonstruktion unter der Prämisse der Invarianz der LG wird ergeben, dass die Blitzeinschläge (siehe im Video die Reflektionsorte und -Zeiten) nicht gleichzeitig und an anderen Orten stattfanden.
Man kann natürlich auch beide Beobachter in der Mitte stellen, als die Blitze einschlugen – die Erklärung, Betrachtung in Bezug auf die RdG wird dann aber komplizierter.
An Sebastian,
„Diese Beschreibung hat aber nichts mit der Mathematik der RdG zu tun.“
Eben, die Beschreibung von Albert ist falsch.
Gruß
Ljudmil