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So, Sonntag, September, die Threads brennen vor Begeisterung, sie explodieren ja regelrecht, da mach ich doch mal einen ganz ruhigen sachlichen nun entspannenden Thread auf, schauen wir mal, könnte ja Spaß machen.
Das kurt'sche PDF, und warum es scheitert:
Das sagenumwobene PDF von Kurt, mit dem er wohl wirklich ganz fest glaubt, er könnte das Relativitätsprinzip aushebeln und damit in selben Atemzug auch gleich die Spezielle Relativitätstheorie falsifizieren, ja das PDF ist legendär, darum schauen wir noch mal etwas genauer drauf und rein.
Aufbau ist ganz einfach, ein Uhr soll in einem (möglicherweise fahrenden Zug) einmal in Fahrtrichtung und einmal entgegengesetzt bewegt werden. Über eine feste Strecke und für jede Fahrt soll die Uhr 10 s brauchen, gemessen mit einer im Zug ruhenden Uhr. Die Behauptung von Kurt ist hier, die Uhr würde in Fahrtrichtung weniger Takte zählen, als in die entgegengesetzte Fahrtrichtung, für einen Beobachter im Zug.
In der Wirklichkeit wird der Beobachter im Zug keinen Unterschied im Lauf der im Zug zusätzlich bewegten Uhr, abhängig von der Bewegungsrichtung gegenüber dem Zug, beobachten und messen können.
Das buntere Experiment!
Wir bauen das ein wenig um, jeder Sender ist im Grunde auch eine Uhr, er erzeugt ja eine Sendefrequenz, und die hat wie eine Uhr einen Takt. Wir ersetzen die Uhr durch einen Sender und wir nehmen gleich einen für Licht, also einen Laser, und der erzeugt nun grünes Licht mit einer Wellenlänge von 550 nm und einer Frequenz von 545,07 THz, sagen wir mal 546 THz, dann passt das schon. An dem "Schlitten" der im Zug die Uhr nun vor und zurückbewegt hat, bauen wir einfach den Laser drauf, einen Strahlungsteiler mit zwei Spiegeln, die das grüne Licht nun einmal in Fahrtrichtung und einmal entgegen der Fahrtrichtung reflektieren.
Das war es auch schon, nun kann der Beobachter im Zug die Frequenz beider Signale genau messen, nach Kurt müsste der im Zug ruhende Beobachter nun das Licht ins Blau verschoben und in die andere Richtung ins Rot verschoben messen, und ja so schaut es auch aus.
Aber das ist nicht alles, denn Kurt behauptet weiterhin, die Geschwindigkeit des Zuges gegenüber den Gleisen würde sich aufaddieren, bedeutet, das Licht in Fahrtrichtung des Zuges ist zusätzlich zur Geschwindigkeit des Lasers gegenüber dem Zug, weiter ins Blau verschoben, je schneller der Zug über die Gleise fährt.
Ja genau, da kann man den Schlitten mit der sich die Uhr im Zug bewegt hat, auch gleich anhalten, und dann würde man nur die Relativgeschwindigkeit des Zuges behalten, dann muss man die andere nicht mehr rausrechnen und kann oder könnte gleich an der Farbe des Lichtes beider Signale im Zug auf die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit schließen. Denn frei nach Kurt würde das ja schon so ausreichen, das Signal in Fahrtrichtung sollte nach Kurt blauverschoben sein, dass in die entgegengesetzte Richtung hingegen ins Rot. Wir können aber für Kurt auch ruhig den Schlitten hin und her im Zug bewegen, unterm Strich ändert sich nichts an dem was gemessen werden kann und auch würde.
Die Frage ist nun ganz einfach, wird man im Zug durch das Messen der Frequenz der beiden Signale feststellen können, ob sich der Zug gegenüber den Gleisen bewegt und wenn ja, wie schnell?
Und macht das einen Unterschied, wenn sich die Signalquelle im Zug hin und her bewegt?
Die Antwort ist nein, wenn der Schlitten für die Lichtquelle im Zug nicht hin und her bewegt wird, wird der Beobachter im Zug nur zwei gleiche Frequenzen messen. Bauen wir mal in einem Abstand von einer Lichtsekunde in jede Richtung von der Quelle einen Sensor fest mit auf den Schlitten, der misst nun ständig die Frequenz beider Signale.
Nun ist es etwas spannend, die beiden Sensoren messen nun nämlich immer gleiche Frequenzen für beide Signale, und mehr, nun können wir auf die Wertung des Beobachters im Zug ganz verzichten, die Sensoren übernehmen die Arbeit. Der Erfolg ist, egal in welche Richtung der Schlitten im Zug auch bewegt wird, die beiden Sensoren messen einfach nur die normale Frequenz des grünen Lasers, ebenso ändert sich nichts, egal wie schnell der Zug gegenüber den Gleisen auch fährt, ob er fährt und wenn dann in welche Richtung.
Ein Beobachter ruhend im Zug, wird so das grüne Licht immer gleich und unverändert von der Frequenz und Wellenlänge messen, egal ob der Zug gegenüber den Gleisen bewegt ist und egal ob sich der Schlitten mit dem Laser nun im Zug hin und her bewegt.
Natürlich ist das PDF damit widerlegt, alle realen Experimente bestätigen die hier beschriebenen Beobachtungen.
Holle und die Uhren an den Gleisen!
Erstmal erklärt Holle ganz richtig, dass das von Kurt in seinem PDF beschriebene Experiment scheitern würde, Kurt kann messen was er will, ob und wenn wie schnell sich der Zug gegenüber den Gleisen bewegt, kann Kurt im Zug nicht ermitteln.
Aber Holle kann das, wenn er aus dem Fenster schauen darf, auf die Uhren an den Gleisen, an denen er vorbeifährt, wenn er denn dann mit Zug bewegt ist.
Nun gut, kann Holle das so feststellen?
Klar, man kann so feststellen, ob Gleise und Zug zueinander bewegt sind, oder nicht, dafür braucht es aber keine einzige Uhr, man schaut aus dem Fenster, ändert sich etwas, gibt es eine Bewegung zwischen Gleisen und Zug.
Aber Holle will mehr, er behauptet, wenn er auf die Uhren an den Gleisen schauen kann, dann würde er im Zug "sehen", dass die Uhren an den Gleisen im Vergleich zu einer im Zug ruhenden Uhr, schneller laufen, weil ja die Uhren im Zug "bewegt" sind und darum langsamer laufen müssen. Er, Holle, könnte so unterscheiden, ob sich der Zug gegenüber den Gleisen bewegt, oder die Gleise gegenüber dem Zug.
Ja, könnte er das, würde dass nun das Relativitätsprinzip zerbröseln, natürlich kann keiner so etwas, auch nicht wenn er sich Holle nennt, die Uhren an den Gleisen laufen auch nicht schneller als bewegte Uhren im Ruhesystem des Zuges, sondern dilatiert, also langsamer. Sie gehen aber der Reihe nach asynchron und das mit zunehmenden Vorlauf, jede Uhr an den Gleisen, an der der Zug vorbeifährt, geht etwas mehr vor, als die Zeit die im Zug bei der Fahrt von Uhr zur Uhr vergeht.
So entsteht der falsche Eindruck, die Uhren an den Gleisen würden schneller laufen, als jene im Zug, an dem ist es aber nicht.
Erstmal doch ganz nett geworden, später mehr, auch wenn nicht zwingend mehr heute, gibt ja genug Zitate um das hier noch etwas genauer zu untermauern, also die "kreativen" Gedanken und Ideen der beiden Protagonisten, beim Versuch das Relativitätsprinzip auszuhebeln.
Das ist der Weg ...