Durch Kombination von Daten der
Weltraumteleskope Hubble und Spitzer haben Astronomen eine weit entfernte
Galaxie identifiziert, die deutlich größer ist und mehr Masse enthält, als
sie nach der gängigen Theorie haben dürfte - denn das Licht der Galaxie
HUDF-JD2 ist etwa 13 Milliarden Jahre zur Erde unterwegs gewesen.
Damit kann das Sternensystem nicht älter sein als rund 800 Millionen
Jahre.
Auf Bildern, die Hubble im sichtbaren Bereich des Lichts
gemacht hat, ist HUDF-JD2 kaum zu entdecken. Erst in Infrarotaufnahmen
erscheint sie - je langwelliger, umso stärker. Die Wissenschaftler von der
europäischen Weltraumagentur Esa und vom Space Telescope Science Institute
erkennen dies als eine Folge der Rotverschiebung: Weil das Weltall sich
ausdehnt, werden die darin enthaltenen Lichtstrahlen ebenfalls gestreckt
und damit roter. Eine so ausgeprägte Rotverschiebung wie bei HUDF-JD2
weist darum auf ein Alter hin, wie es sonst nur von Quasaren und noch
entstehenden Babygalaxien bekannt ist.
Überraschend ist die
Helligkeit der Galaxie in den Aufnahmen des Spitzer-Teleskops im
langwelligen Infrarotbereich. Danach ist HUDF-JD2 selbst nach heutigen
Maßstäben eine riesige und vor allem massereiche Galaxie. Der gängigen
Theorie zufolge sind im frühen Universum Sternensysteme allmählich durch
langsames Ansammeln von Materie entstanden. Dies trifft bei HUDF-JD2
offensichtlich nicht zu. Die Forscher vermuten, dass zumindest einige
Galaxien nach einem noch unbekannten, schneller arbeitenden Mechanismus
gebildet wurden.