Warum Rotation?
Auf Seite 178 meines Buches findet sich bezüglich der Entstehung der
Rotation von Planeten folgender kurzer Hinweis: |
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Der Rolleffekt verursacht die Rotation des wachsenden Planeten und ist einfach zu verstehen, wenn wir die Feldlinien von Sonnen- und Alldruck beachten. Auf der der Sonne zugewandten Seite sind diese Linien dichter. Das bedeutet erhöhten Widerstand, also wird der Planet zu Beginn immer die gleiche Seite zur Sonne drehen, was bereits eine Rotation darstellt, wie wir sie vom Mond her kennen. Diese Drehbeschleunigung bleibt konstant, und deshalb muss die Rotationsgeschwindigkeit ständig zunehmen. Der Mond dagegen wird durch seine Birnenform immer wieder in den Erdschatten zurückgeholt, er pendelt daher immer ein wenig hin und her (Libration). Ein entstehender Planet jedoch wird seine Rotation laufend steigern. Hatte er eine Rotation, die aus elektrodynamischen Gründen entgegengesetzt war, so wird diese Drehung allmählich abgebremst werden und in Gegenrotation umschlagen - ein Vorgang, der beim Planeten Venus offenbar noch nicht abgeschlossen ist... |
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Diese Erklärung wirkt auf den ersten Blick recht ungewöhnlich. Nach der herkömmlichen Gravitationstheorie müsste manches genau umgekehrt laufen. So würden die Planeten durch Gravitationswirkungen eher abgebremst werden (Gezeitenwirkung) und früher oder später eine gebundene Rotation eingehen, wie sie der Mond und viele andere Trabanten haben. Nach dem Abstoßungsprinzip läuft es dagegen anders. Zuerst keine Rotation ( was praktisch schon eine gegenläufige wäre - wie bei der Venus), dann Übergang in Rotation und kontinuierliche Steigerung bis zur Wirkungslosigkeit des Sonnenfelds in großer Entfernung. Dann keine weitere Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit mehr oder wieder eine Verlangsamung derselben. Es gibt in den herkömmlichen Theorieansätzen keine vernünftige Erklärung für die Entstehung von Sonnen- geschweige denn Planetenrotationen! Man könnte vielleicht damit argumentieren, dass Planeten aus Staubwolken entstehen, deren Teilchen in ihrer Kreisbahn um die Sonne gleichzeitig zum sich bildenden Gravitationszentrum des Planeten gezogen werden, was eine gewisse Kurve um dieses Zentrum ergibt. Das könnte den Drehimpuls für eine Rotation erzeugen. Tut es aber nicht, sondern das würde lediglich eine Ablenkung der Teilchen zur Sonne hin verursachen. Der Effekt würde überdies die Bildung eines Planeten glatt verhindern. Es ist sehr wichtig, dass ein sich bildender Planet ganz zu Beginn noch nicht rotiert. Dasselbe gilt übrigens auch für eine Sonne. Auch hier würde eine Rotation der protostellaren Staub- oder Gasscheibe eine Kugelbildung im Mittelpunkt gar nicht zulassen! Das heißt, eine Sonne wird vom Umgebungsdruck zuerst zusammengeschoben - und dann erst setzt aufgrund des Rolleffektes (auch Sonnen umkreisen stets andere Himmelskörper oder zumindest das Zentrum einer Galaxie) eine Rotation ein, die im Laufe der Zeit zunimmt. Die Deutung gewisser Spuren auf unserer Erde zeigt, dass sie früher einmal schneller rotiert haben muss als heute. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie damals noch keinen Mond hatte. In unserer Anschauung ist der Mond ja ein "eingefangener" Trabant. Erst seit dieser massiven Begleitung wird die Erdrotation durch die Gezeitenwirkung kontinuierlich langsamer. Wenn der Einfluss des Mondes aufgrund seiner Entfernung schwächer wird, wird die Rotationsgeschwindigkeit der Erde wieder zunehmen. Unterliegt ein Gasball, ein gasförmiger Planet, eine gasumhüllte Sonne oder dergl. dem oben genannten Rolleffekt, so fällt das Drehmoment in den Äquatorbereichen natürlich am stärksten aus. Innere, festere Bereiche des Himmelskörpers würden aufgrund der Trägheit langsamer nachdrehen, dasselbe gilt für die kleineren Radien der Polbereiche. Das Ergebnis wäre eine differentielle Rotation, d.h. die gasförmigen Äquatorbereiche würden schneller rotieren als die Pole. Es ist daher nicht besonders überraschend, dass Sonne, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun genau diese Art von Rotation aufweisen. Und noch weniger überraschend ist es, dass die schwerkraft-gesteueren Gelehrten unserer Tage dafür keine überzeugende Erklärung haben! |
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Die Perihelverschiebung |
Die
Rotation des Merkur ist sehr langsam, da er dem Rolleffekt noch nicht
so lange ausgesetzt war, wie die äußeren Planeten. Auf seiner Bahn
wird er kontinuierlich vom Alldruck (1) in den "Schatten"
zur Sonne geschoben (2). Die sphärische Druckverteilung der
Impulsfelder erzeugt nun eine Reihe weiterer Schübe, die aufgrund von Doppler-Effekten (zeitliche Veränderungen der Impulsstöße)
zustande kommen. |
Diese Veränderungen sind umso stärker, je höher die Geschwindigkeit des Planeten wird und werden sich also umso deutlicher zeigen, je exzentrischer die elliptische Bahn des Planeten ist.2 Aber auch kleinste Inhomogenitäten des Sonnenaufbaus können bereits die Bahn beeinflussen (nur eine perfekt homogene und symmetrische Kugel würde wirkungslos bleiben). Schon mit Newtons Gesetzen sind viele Veränderungen theoretisch voraussagbar. Es ist aber praktisch unmöglich, alle kosmischen Einflüsse zu berücksichtigen. Da Einsteins ART nur die Differenz von 43 Bogensekunden erklärt, die sich zwischen der Berechnung nach Newton und dem gemessenen Wert ergibt, besteht der Verdacht, dass der berechnete Wert der ART konstruiert sein könnte, weil schon der Newtonsche Wert gar nicht auf dem Boden völlig berücksichtigter und erkannter Einflüsse gewachsen sein kann. D.h. auch der Newtonsche Wert ist mit Idealverhältnissen gerechnet, weil niemand die Realverhältnisse tatsächlich kennt.3 Nicht umsonst spricht man hier von Mehrkörperproblemen ... |
Die gesamte Drehung des Merkur-Perihels von 574 Bogensekunden innerhalb von hundert Jahren ist schon seit Leverrier bekannt. Die Berechnung der nicht erklärbaren Präzessions-Differenz von 43" geht auf Newcomb zurück, der schon 1898 feststellte, dass mit Newton nur 531" voraussagbar waren. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass in all den Berechnungen systematische Fehler stecken, nicht zuletzt, weil die relativistischen Effekte extrem klein sind. Die überaus genaue Übereinstimmung zwischen Theorie und Beobachtung ist daher schon etwas suspekt. |
Im Prinzip des Seins auf Seite 358 bzw. hier im Kapitel Relativität, wies ich schon darauf hin, dass die Anwendbarkeit der ART prinzipiell auf den Einbezug der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Feldwirkungen mit c zurückzuführen ist. Diesen Einfluss der Lichtgeschwindigkeit, welche über Integrationskonstanten4 in die Theorie kam, gab es bei Newton natürlich noch nicht. Die Einsteinschen Feldgleichungen sind auch nicht auf dem Weg einer korrekten Ableitung entstanden, sondern mehr oder weniger willkürlich auf eine Anpassung an die Übereinstimmung mit dem klassischen Grenzfall durch Wahl geeigneter Konstanten5 gestellt worden. Die prinzipielle Übereinstimmung der Voraussagen mit den Beobachtungen ist daher kein Zufall, sondern das Ergebnis zielgerichteter Mathematik. Einstein dürfte dabei (und Generationen von Physikern nach ihm ebenfalls) auf eine falsche Zahl herein gefallen sein: denn die 43" der 100-jährigen Periheldrehung beziehen sich auf das heliozentrische Bezugssystem. Um eine von der Sonne verursachte Raumkrümmung zu berücksichtigen, müsste der Wert der Perihelverschiebung natürlich vom Schwerpunkt des Systems aus berechnet werden! Die tatsächliche "relativistische" Perihelverschiebung würde beim Merkur dann aber etwas mehr ausmachen! Einsteins ART müsste daher einen anderen Wert "voraussagen".6 Die allseits bejubelten 43" sind nur ein scheinbarer Wert aufgrund heliozentrischen Standpunkts - offenbar hat das Einstein übersehen ;-) Dass die Perihelverschiebungen von Merkur, Venus und Erde ganz einfach aus dem Verhältnis ihrer Geschwindigkeiten zur Lichtgeschwindigkeit errechnet werden können, zeige ich im Beitrag "Merkur-Perihel gegen ART". Schon Rudolf Nedvéd hat darauf hingewiesen, dass die klassischen Newton'schen Gesetze durchaus zur Erklärung der gesamten Merkur-Periheldrehung ausreichen, wenn man die Berechnungen nicht heliozentrisch sondern baryzentrisch (vom Schwerpunkt des Sonnensystems) aus bezogen durchführt!7 Und Paul Gerber berechnete schon 1898 die Periheldrehung des Merkur mit 41 Bogensekunden unter der Annahme, dass Gravitation sich mit c ausbreitet ... Dass es bei der beschleunigten Bewegung ganz kleiner Körper ("Teilchen", Quanten, Impulse, Elektronen) einen der Perihelverschiebung der Planeten sehr ähnlichen Effekt gibt, wird im Beitrag Snchrotronstrahlung gezeigt. Sie haben eine Meinung dazu? Benutzen Sie bitte das Forum! |
1 Erzeugung und Ausbreitung eines Gravitations-Abstoßungsfeldes erfolgen auf dieselbe Weise wie die Ausbreitung des Lichtes. Die Geschwindigkeit der Impulse setzt sich daher auf die gleiche Weise aus 2 Geschwindigkeiten zusammen, wie dies im Beitrag Ursache für die Konstanz und Isotropie des Lichts gezeigt wird. Da die Geschwindigkeit der Ausbreitung dadurch von der Bewegung unabhängig wird (beim Licht misst man stets c!) wirkt sich auch die Bewegung im Gravitationsfeld nicht bremsend aus. Aus demselben Grund sehen wir an unseren Zimmerwänden keine Doppler-Effekte, obwohl sich Zimmer und Lampe zumindest mit 1666 km/h (Erdrotation!) bewegen. An den Wänden tritt bewegungsunabhängig dieselbe Energie auf - und analog dazu bleibt auch ein bewegter Himmelskörper gleichmäßig vom Alldruck umgeben. Gekrümmte Bahnen und Rotationen ändern diese Situation aber sofort, weil sich das Feld verzerrt. Frame-dragging, Lens-Thirring Effekt, geodätische Präzession sind die Folge. Wie sich der Einfluss des Alldrucks verändert, verstehen wir wieder am besten im Vergleich mit Licht: eine Galaxie, die sich im festen Abstand mit uns als Beobachter bewegt, zeigt keine Lichtveränderung. Rotiert sie aber, so erkennen wir das an den unterschiedlichen Dopplerverschiebungen ihrer Ränder, was auch unterschiedliche Energien bedeutet. Die Rotation der Galaxie verändert daher ihren Lichtdruck, analog dazu verändert sich das Verhältnis Eigendruck zu Alldruck. Da die Ausbreitung des Gravitationsfeldes im Raum zeitabhängig ist, handelt es sich bei alle diesen Effekten (sie haben alle dieselbe Ursache) um "raumzeitliche" Phänomene - ganz im Sinne der ART. 2 Auch in einer idealen Kreisbahn tritt der Effekt auf, lässt sich aber naturgemäß nicht feststellen. Es fällt auf, dass mit der ART offenbar nur der relativistische Teil der Periheldrehung berechnet wird - und das womöglich falsch. Der Rest ist offenbar nach wie vor auf Newton angewiesen ;-) 3 In ähnlichem Sinn hat ein Forumsteilnehmer darauf hingewiesen, dass auch Einsteins Lichtablenkung im Gravitationsfeld der Sonne einen seltsamen Wert hat. Ideal gerechnet nach Newton wären es etwa 0,88 ". Mit der ART errechnen sich 1,75". Beides sind theoretische Werte, welche die tatsächlich realen Verhältnisse (Lichtbrechung, Magnetfeld, Quadrupolmomente, struktureller Sonnenaufbau etc...) nicht völlig berücksichtigen können! Wenn also Einstein unter Annahme von Idealbedingungen 1,75" berechnet und unter Realbedingungen tatsächlich 1,75" gemessen werden, muss Einsteins Wert falsch sein. Denn es müsste praktisch ein Wert größer oder kleiner herauskommen - aber niemals der theoretische Wert. Diese Problematik von Übereinstimmung von Theorie und Praxis ist auf alle Voraussagen in der Wissenschaft übertragbar, insbesondere aber in Vergleichen mit Newton und der ART, wo man die von Newtons Idealwerten abweichenden Mess-Differenzen mit der ART zu erklären versucht, was schon von den Grundvoraussetzungen der Theorien her ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen ist. 4 z.B. 5 6 Einsteins auf das heliozentrische System bezogene Formel errechnet seltsamerweise einen Wert, der zusammen mit dem eher ungenauen Wert von Le Verrier (531'') den exakten beobachteten Wert (574'') ergibt. Le Verrier, der nur die Bahnstörungen des Merkur durch die anderen Planeten berechnen konnte, musste schon deshalb einen ungenauen Wert errechnet haben, weil die Daten der Periheldrehungen der anderen Planeten - insbesondere der Venus und der Erde - lange nach ihm mehrere Male korrigiert wurden. Einstein dagegen nahm Idealvoraussetzungen an: kugelsymmetrisches Gravitationsfeld der Sonne, Beschränkung auf das Zweikörperproblem von Sonne und Merkur und heliozentrisches statt baryzentrisches Bezugssystem. Der von ihm erzielte Idealwert kann daher niemals der Realwert sein - und dass die Summe der beiden ungenauen Werte genau der Beobachtung entspricht, ist eigentlich ein Wunder. 7 The anomaly of Mercury's perihelion motion seemed to be unsolvable on the basis of the known relations of classical physics. This was based on the presumption that the science of astronomy incorporates all effects into the calculation of the planet's orbits. This presumption also gave rise to doubts of the general validity of the law of gravitation of Newtonian physics. It has been shown, however, that the classical laws of astronomy are sufficient for this explanation. The science of astronomy bases its observations on the center of the Sun instead of on the center of gravity of the whole solar system, to which the laws derived from Newton's general equations of motion hold. Hier gibt es mehr von R. Nedvéd>>> © 2004, 2005 by Edition Mahag; jede Art von Wiedergabe nur unter Quellenangabe gestattet. |