Chief hat geschrieben:kann jemand erklären was am Haftbefehl gegen Tzipi Livni falsch (unrechtmäßig) sein soll?
Der Kommentator schreibt von der "Britischen Anmaßung gegenüber Tzipi Livni"...
Das Skandalöse an der Londoner Entscheidung aber ist, dass es natürlich keinem britischen Richter einfallen würde, auch deutsche, amerikanische oder gar britische Ex-Minister zu verhaften (Jung kann also aufatmen) –, obwohl etwa in Afghanistan die Zahl der Zivilisten, die dort pro Jahr bei Kampfhandlungen umkommen, weit höher liegt als die der Toten von Gaza. Im Kern geht es einzig um die Delegitimierung Israels. Ein britisches Trauerspiel.
http://debatte.welt.de/kommentare/178419/britische+anmassung+gegenueber+tzipi+livni
Meiner Ansicht nach sollten Internationale oder Nationale Haftbefehle gegen Prominente anderer Staaten, ohne dass ein Konsens vorhanden ist, mit größter Zurückhaltung gehandhabt werden - sonst wird gerade diese Unsitte zu einer echten Kriegsgefahr, da keine direkten Gespräche und Verhandlungen zwischen Politikern von Staaten in anderen Ländern mehr erfolgen können. Insofern bin ich einerseits sehr dagegen, dass ein Bischof Richard Williamson von Frankreich aus mit einem Haftbefehl bedroht wird, allerdings ist es auch ein Unding, dass ein britisches Gericht die ehemalige Außenministerin von Israel, Tzipi Livni, ernsthaft mit Haftbefehl angreift. Wer einen solchen Haftbefehl letzten Endes erwirkt und warum er ausgestellt worden ist, entzieht sich der Kenntnis, da in den Staatsanwaltschaften und Gerichten doch meistens nur Strohmänner sitzen, die entweder eine politische Justiz nach den Machtverhältnissen praktizieren oder sogar nach billigstem Lobbyismus und egoistischen Interessen entscheiden. In diesem Falle haben wider Erwarten die Briten Erdölförderrechte von den Golfstaaten neu bekommen - was tut man nicht alles für eine Ölquelle. Der Übermut der Haftbefehl-Ausstellerei hat seine begrenzte Zeit, dann sind wieder andere am Drücker. Insgesamt sollte zum Thema Krieg und Frieden daran erinnert werden, dass es Kriege immer und überall gegeben hat. Wenn die Menschen starrsinnig und ignorant sind und auf Diplomatie, Kommunikation, Vernunft und Moral verzichten, dann wird man sich nicht einigen können und es kommt zu Kriegen. Aus der Kriminalität folgt der Krieg und mancher denkt, dass er solche Entwicklung durch individuelle Schuldvorwürfe hindern kann und täuscht sich damit über das Wesen der Kriege und deren Urheber und Akteure. Krieg und Verbrechen haben gemeinsam, dass sie auf Zwang beruhen - der Soldat oder befehlshabende Politiker hat keine Entscheidungsmöglichkeit, sondern handelt auf Befehl oder Anweisung. Insofern wird man den Krieg nicht durch individuelle Schuldvorwürfe und Anklagen verhindern können, sondern nur durch Änderung der Gesamtsituation, was nicht geht, weil die Menschen an Starrsinn, Ignoranz und Selbstüberschätzung leiden - würden sie dies nicht tun, gäbe es auch keine Kriege mehr.
mfg