DerDicke hat geschrieben:Das, Herr Maurer, wäre dann nichts, was das Higgs Feld von einer Äthertheorie unterscheidet.
Im Gegenteil die Folgen der Lorentz-Invarianz (Lk + ZD) würden eine Gemeinsamkeit mit der LET begründen
Das Higgs-Feld passt auch besser zur LET als zur SRT. Mit seiner Symmetrie über das gesamte Universum gleicht es dem Lorentzschen Äther, in welchem die Lorentzinvarianz ja aus anderen Gründen zustande kommt, als in der SRT. Hatte Lorentz noch Wechselwirkungen mit dem Äther im Sinn, so liefert der Higgs-Mechanismus gerade eine derartige Wechselwirkung der Teilchen mit dem Higgs-Feld. Das Higgs-Teilchen selbst, das ein Kondensat aus dem Higgs-Feld ab einem gewissen Energielevel darstellt (wie auch die Materie schlechthin) ist ein Teilchen mit Masse, also mit Trägheit und ist am Higgs-Mechanismus selbst nicht beteiligt. Wäre das Higgs-Feld lorentzinvariant wie von der Lichtgeschwindigkeit angenommen, wäre die Wechselwirkung eines Teilchens mit diesem Feld nicht geschwindigkeitsabhängig und die asymptotische Zunahme der Trägheit nicht erklärbar. Aber auch hier gäbe es eine direkte Analogie zur Erklärung von Lorentz zu diesem Effekt, wobei es sich in der LET um einen Absoluteffekt handelt. Es ist also keine Frage, dass mit dem Higgs-Mechanismus der Äther - aber mit einer nun definierten Form - wieder zur Hintertür in die Physik Einzug hält. Auch wenn dieses Higgs-Feld auch nur eine ad hoc Annahme ist wie der Äther. Aber immerhin nimmt der Äther zumindest theoretisch Gestalt an.
Ich persönlich halte das Higgs-Feld und irgendeinen Mechanismus mit diesem für überflüssig, sondern denke, dass Trägheit und Schwere schon ausreichend mit einer Wechselwirkung der Teilchen unter sich ausreichend erklärbar ist, wobei anzunehmen wäre, dass der Wirkungsbereich eines Teilchens nicht unbedingt dort aufhört, wo unsere Sinne dies wahrnehmen (Machsches Prinzip). Der Ausdruck Äther steht für mich als Synonym für ein allgegenwärtiges im gesamten Universum vorhandenes elektromagnetische Feld, das mit den Feldern der Teilchen wechselwirkt und sich diesen Feldern entsprechend verformt. Das ist nicht sehr weit entfernt von der Metrik der ART, die auch vom Machschen Prinzip inspiriert wurde,
Aber mal sehen, was den fantasiebegabten Physikern noch alles einfällt. Ihre Erwartung, mit dem Higgs-Feld dem Rätsel des Urknalls näher zu kommen, halte ich jedenfalls für einen Irrweg.
Grüße
Harald Maurer