Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Kurt » Fr 4. Aug 2023, 11:43

Frau Holle hat geschrieben:In der SRT ist es üblich und auch sinnvoll, dass man nicht vom optischen Sehen ausgeht, sondern vom instantanen Sehen mit einem Instantan-Fernrohr, so wie es der Beobachter der SRT eben "sieht", der identisch mit seinem ganzen Ruhesystem ist und alle Ereignisse darin instantan beobachtet. Wenn nicht, dann hat man es abgesehen von der RdG auch noch mit gleichzeitig verschiedenen Zeiten im eigenen Ruhesystem zu tun, abhängig vom Ort, und dann ist das Chaos komplett...
 


Um das Chaos zu vermeiden wurde der sog. Alpha-Beobachter eingeführt.
Dieser "sieht" alles instantan und unabhängig von Entfernungen usw.

Dieser "Beobachter" ist nicht an die Einschränkungen gebunden denen ein realer Beobachter ausgesetzt ist.
Den "Alpha" kann man auch nachträglich erzeugen/generieren wenn die einzelnen Zustände und Vorgänge aufgezeichnet werden und im Nachhinein von ihren natürlichen Einschränkungen befreit werden.
Manchmal reicht es auch aus einfach die bekannten Einschränkungen auf das Festgestellte anzuwenden um uns als "Alpha" zu setzen um die Vorgänge von "Ausserhalb" zu betrachten.


Kurt

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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Rudi Knoth » Fr 4. Aug 2023, 16:03

@Frau Holle und Uhrensynchronisation

Nehmen wir mal an, daß wir im Zug alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stellen. Was liest denn dann Kurt bei der Fahrt des Zuges ab? Er wird Uhren sehen, die alle langsamer als seine Uhr gehen. Also anders als im Vortrag von Peter Kroll. Die Uhr am Ende zeigt dann wie gesagt 1,8 Jahre an. Selbst bei einer Länge von 2,4 LJ (wegen der LK) würde er feststellen, daß er schneller als das Licht im System des Zuges war. Das kann aber doch nicht sein. Deine Uhrensynchronisation führt zu offensichtlich unsinnigen Ergebnissen.

Gruß
Rudi Knoth
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 16:43

Daniel K. hat geschrieben:Es geht mir hier darum die Beschreibung von Holle und mir unter einen Hut zu bekommen, die Physik ist unbestechlich, es gibt einen mathematischen Zusammenhang, es macht keinen Sinn über Fakten zu streiten.

Aus meiner Sicht ist der mathematische Zusammenhang seit langem eindeutig und ich habe deine Zahlen nie angezweifelt. Der Unterschied zwischen unseren Interpretationen ist nach wie vor, dass deine Interpretation auf Ereignisse angewiesen ist, bei denen kein physisches Treffen von zwei der beteiligten Uhren vorliegt. Im Unterschied dazu betrachte ich ausschließlich solche Treffpunkte.

Wir haben vier Punkte im Raum mit Uhren, die paarweise zueinander ruhen und paarweise synchronisiert sind, wobei die Paare mit 0,8c relativ zueinander bewegt sind. Dadurch sind zwei Ruhesysteme gegeben:

    System S: Darin ruhen Kurt und Frau Holle im Bahnhof mit der Ruhelänge 2,4 Lj, kontrahiert 1,44 Lj
    System S': Darin ruhen Lokomotive und Zug-Ende im Zug mit der Ruhelänge 4 Lj, kontrahiert 2,4 Lj
Mich interessieren dabei genau zwei physikalische Vorgänge und ihre Dauer in jedem der beiden Ruhesysteme:

    Vorgang 1: Die Bewegung von L. Sie beginnt bei K und endet bei H
    Vorgang 2: Die Bewegung von K. Sie beginnt bei L und endet bei E
Die gesuchte Dauer für beide Vorgänge kann mit paarweisen Treffen der Uhren L, K, H und E ermittelt werden. Die Treffpunkte als Ereignisse sind folgende:

Daniel K. hat geschrieben: 
Die drei Ereignisse mit konkreten Koordinatenwerten:

1. E₀₀ (K/L) [x₀₀ = ± 0,0 Lj; t₀₀ = ± 0,0 J | x'₀₀ = ± 0,0 Lj; t'₀₀ = ± 0,0 J] ➞ Treffen von Lok und Kurt
2. E₀₄ (H/L) [x₀₄ = − 2,4 Lj; t₀₄ = + 3,0 J | x'₀₄ = + 0,0 Lj; t'₀₄ = + 1,8 J] ➞ Treffen von Lok und Holle
3. E₀₃ (K/E) [x₀₃ = ± 0,0 Lj; t₀₃ = + 3,0 J | x'₀₃ = + 4,0 Lj; t'₀₃ = + 5,0 J] ➞ Treffen von Zug-Ende und Kurt

 

Damit ist die gesuchte Dauer in beiden Systemen gegeben:

    für Vorgang 1: Die zeitliche Dauer E₀₀ ... E₀₄
    für Vorgang 2: Die zeitliche Dauer E₀₀ ... E₀₃
Und zwar sind es folgende Zeitspannen:
Daniel K. hat geschrieben:1. E₀₀ ➞ E₀₄ (Δt = 3,0 J > Δt' = 1,8 J)
2. E₀₀ ➞ E₀₃ (Δt = 3,0 J < Δt' = 5,0 J)

Folgt man meinem Vorschlag und ermittelt die Zeiten Δt und Δt' mit Stoppuhren, dann erkennt man ganz eindeutig und ohne jeden Zweifel folgende Tatsachen:

    A) Vorgang 1 dauert in S länger als in S': Δt > Δt'
    B) Vorgang 2 dauert in S' länger als in S: Δt' > Δt
Dass diese Eigenzeiten in den beiden Systemen genau so vergangen sind, ist also bewiesen. Es ist mir schleierhaft, wie man darauf bestehen kann, dass auch beim Vorgang 2 in S' nur 1,8 Jahre "hochgezählt" wurden, obwohl beim Treffen E/K doch eindeutig 5 Jahre auf der Stoppuhr stehen für Vorgang 2.

Natürlich stimmt das mit 1,8 Jahren, wenn man die Zeitspanne ermittelt zwischen einem ganz anderen Ereignis bei K, bei dem kein Treffen mit L oder E vorliegt und dem Treffpunkt E₀₃ (E/K). Aber warum sollte man das tun oder warum muss man das unbedingt tun? Das erschließt sich mir einfach nicht.

Es ist doch klar, dass zwischen zwei anderen Ereignissen in S' auch eine andere Eigenzeit vergeht, nämlich zwischen einem Ereignis ohne Treffen und einem Ereignis mit Treffen. Aber so findet man doch nicht die gesuchte, in S' verstrichene Eigenzeit beim Vorgang 2 zwischen den Treffen E₀₀ und E₀₃. Die ist nun mal 5 Jahre.

Daniel K. hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
Damit ist gezeigt, je nachdem, welche beiden Ereignisse man betrachtet, vergeht mal mehr, mal weniger Eigenzeit zwischen den Ereignissen im einen Ruhesystem als im anderen. Allein die Auswahl der Ereignisse bestimmt, welche von beiden Versionen sich zeigt. Der Unterschied in der Auswahl besteht darin, dass die Uhren vor Ort bei den Ereignissen mal im einen und mal im anderen System zueinander ruhen.

Kann das so sein?

Oben ist zunächst bewiesen: Vorgang 1 dauert länger in S und Vorgang 2 dauert länger in S'. Es ist also nicht so, dass ein physikalischer Vorgang grundsätzlich in einem bestimmten System länger dauert als im anderen. Das Relativitätsprinzip ist schon mal gerettet. Kein Inertialsystem wird von der Natur bevorzugt => passt.

Daniel K. hat geschrieben:Überlegen wir mal, im Ruhesystem S Bahnhof/Raumschiff finden die beiden Ereignisse E₀₃ und E₀₄ gleichzeitig statt, für Holle 2.0 links und Kurt rechts am Bahnhof vergehen von E₀₀ immer genau 3 Jahre

Dass in S beide Vorgänge gleich lang dauern liegt ja nur daran, dass die Ruhelängen der Systeme so gewählt wurden, dass der bewegte Zug genau in den ruhenden Bahnhof passt. Im Beispiel von sanchez hatten wir gleiche Ruhelängen, und da waren die Zeiten genau symmetrisch 27/20 und 20/27.

Wie kommt es dann zum festgestellten Unterschied?
Der Unterschied zwischen A) Δt > Δt' und B) Δt' > Δt ergibt sich lediglich durch die Auswahl der Ereignisse. Es sind

    A) E₀₀ (K/L) und E₀₄ (H/L) – K und H ruhen zueinander, L ist zu diesen bewegt
    B) E₀₀ (K/L) und E₀₃ (K/E) – L und E ruhen zueinander, K ist zu diesen bewegt

Daniel K. hat geschrieben: 
also kann die Wahl der Ereignisse hier nicht entscheidend sein, es bleibt so nur noch den Unterschied in der Wahl des Systems zu finden, aus welchem man die Szene betrachtet.

Die Wahl der Ereignisse ist genau die Wahl des Systems, aus welchem man die Szene betrachtet. Erinnern wir uns: Wie haben wir denn die Systeme bestimmt? Doch genau dadurch, dass wir je zwei zueinander ruhende Uhren in ein Ruhesystem gesetzt haben. Ich wiederhole:

    System S: Darin ruhen Kurt und Frau Holle im Bahnhof
    System S': Darin ruhen Lokomotive und Zug-Ende im Zug
Indem wir also zwei Treffpunkte = Ereignisse wählen, die räumlich zueinander ruhen, haben wir nolens volens auch eines dieser Ruhesysteme gewählt: Bei A) das System S und bei B) das System S'. Und weil die dritte, darin bewegte Uhr nun mal gemäß SRT weniger Zeit zählt als die beiden zueinander ruhenden, ergeben sich auch die Eigenzeiten entsprechend, mal mehr Zeit in S, mal mehr Zeit in S'.
 
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Rudi Knoth » Fr 4. Aug 2023, 16:52

@Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 17:43

Dass diese Eigenzeiten in den beiden Systemen genau so vergangen sind, ist also bewiesen. Es ist mir schleierhaft, wie man darauf bestehen kann, dass auch beim Vorgang 2 in S' nur 1,8 Jahre "hochgezählt" wurden, obwohl beim Treffen E/K doch eindeutig 5 Jahre auf der Stoppuhr stehen für Vorgang 2.


Weil deine unsinnige Uhrensynchronisation dazu führt, daß alle Uhren im Zug gleichzeitig auf Null gestellt werden. den dann hat man dieses Problem, daß das Relativitätprinzip gebrochen ist.

Oben ist zunächst bewiesen: Vorgang 1 dauert länger in S und Vorgang 2 dauert länger in S'. Es ist also nicht so, dass ein physikalischer Vorgang grundsätzlich in einem bestimmten System länger dauert als im anderen. Das Relativitätsprinzip ist schon mal gerettet. Kein Inertialsystem wird von der Natur bevorzugt => passt.


Bei deiner Uhrensynchronisation nicht.

Gruß
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 17:03

Rudi Knoth hat geschrieben:@Frau Holle und Uhrensynchronisation

Nehmen wir mal an, daß wir im Zug alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stellen. Was liest denn dann Kurt bei der Fahrt des Zuges ab?

Er liest das gleiche ab wie wenn im Zug rein zufällig alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stehen würden. Es ändert sich gar nichts. Es ist, wie wenn man bei einer Digitalwaage den Tara-Button drückt, einfach nur eine Rekalibrierung.

Die im Zug bereits perfekt synchronisierten Uhren zeigen z.B. alle die Zeit x. Bei der Synchronisation ändere ich das einfach gedanklich zu x=0. Sonst bleibt alles wie es ist. Dasselbe natürlich im Bahnhof.

Ich verstehe wirklich nicht was du für ein Problem damit hast. Jetzt wo Daniel K. langsam zur Vernunft kommt, fängst du mit solchem Unsinn an... habt ihr euch abgesprochen? ;)

 
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Rudi Knoth » Fr 4. Aug 2023, 17:14

@Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 18:03

Er liest das gleiche ab wie wenn im Zug rein zufällig alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stehen würden. Es ändert sich gar nichts. Es ist, wie wenn man bei einer Digitalwaage den Tara-Button drückt, einfach nur eine Rekalibrierung.


Nein Kurt liest dann etwas anderes ab.Anders als bei einer "richtigen Synchronisation" sind diese Uhren im Zug auf einmal synchron mit den Uhren auf dem Bahndamm. Und das geht in der SRT nicht.

Ich verstehe wirklich nicht was du für ein Problem damit hast. Jetzt wo Daniel K. langsam zur Vernunft kommt, fängst du mit solchem Unsinn an... habt ihr euch abgesprochen?


Ich habe ein Problem mit einer falsche Uhrensynchronisation.

Gruß
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 17:20

Rudi Knoth hat geschrieben:@Frau Holle » Fr 4. Aug 2023, 18:03

Er liest das gleiche ab wie wenn im Zug rein zufällig alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stehen würden. Es ändert sich gar nichts. Es ist, wie wenn man bei einer Digitalwaage den Tara-Button drückt, einfach nur eine Rekalibrierung.

Nein Kurt liest dann etwas anderes ab.Anders als bei einer "richtigen Synchronisation" sind diese Uhren im Zug auf einmal synchron mit den Uhren auf dem Bahndamm.

Nein zum Donnerwetter! So ist das nicht! Die Uhren im Zug haben mit denen vom Bahndamm nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Rudi Knoth hat geschrieben:Ich habe ein Problem mit einer falsche Uhrensynchronisation.

Wieso machst du sie dann falsch und verknüpfst die Uhren vom Zug mit denen vom Bahndamm? Mach' es doch einfach richtig, so wie ich. :P

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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Daniel K. » Fr 4. Aug 2023, 17:46

Rudi Knoth hat geschrieben:
Nehmen wir mal an, dass wir im Zug alle Uhren bei der Begegnung von Kurt und der Lok auf 0 stellen. Was liest denn dann Kurt bei der Fahrt des Zuges ab? Er wird Uhren sehen, die alle langsamer als seine Uhr gehen. Also anders als im Vortrag von Peter Kroll. Die Uhr am Ende zeigt dann wie gesagt 1,8 Jahre an. Selbst bei einer Länge von 2,4 LJ (wegen der LK) würde er feststellen, dass er schneller als das Licht im System des Zuges war. Das kann aber doch nicht sein. Deine Uhrensynchronisation führt zu offensichtlich unsinnigen Ergebnissen.

Ich finde jeder Beobachter sorgt in seinem System für die Synchronisation der Uhren, ist nun kein Problem was schwierig wäre. Davon abgesehen, wenn es bei t, t' = 0 ein Signal gibt, dass von Kurt am Bahnhof zu Holle links läuft, kommt das dort nach 2,4 Jahre an, wenn der Abstand bekannt ist, wie die Uhr dort einfach mit 2,4 Jahre gestartet und somit kann sie noch 0,6 Jahre laufen um 3 Jahre anzuzeigen wenn Kurt dort ist. Rudi in der Lok sieht dieses Signal in die andere Richtung laufen, zum Zugende, es läuft über 4 Lj und kommt rechtzeitig an, Holle 1.0 hat noch 1 Jahr Zeit, bis er auf Kurt am Bahnhof trifft. Jeder kümmert sich nur erstmal um die Uhren in seinem Systemen, egal wie auch immer, ich sehe da kein Problem und nimm es so hin, von meiner Seite muss da nicht eine neue Baustelle zum Debattieren eröffnet werden.


Das ist der Weg ...
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Rudi Knoth » Fr 4. Aug 2023, 18:25

@Daniel K. » Fr 4. Aug 2023, 18:46

Ich finde jeder Beobachter sorgt in seinem System für die Synchronisation der Uhren, ist nun kein Problem was schwierig wäre. Davon abgesehen, wenn es bei t, t' = 0 ein Signal gibt, dass von Kurt am Bahnhof zu Holle links läuft, kommt das dort nach 2,4 Jahre an, wenn der Abstand bekannt ist, wie die Uhr dort einfach mit 2,4 Jahre gestartet und somit kann sie noch 0,6 Jahre laufen um 3 Jahre anzuzeigen wenn Kurt dort ist. Rudi in der Lok sieht dieses Signal in die andere Richtung laufen, zum Zugende, es läuft über 4 Lj und kommt rechtzeitig an, Holle 1.0 hat noch 1 Jahr Zeit, bis er auf Kurt am Bahnhof trifft. Jeder kümmert sich nur erstmal um die Uhren in seinem Systemen, egal wie auch immer, ich sehe da kein Problem und nimm es so hin, von meiner Seite muss da nicht eine neue Baustelle zum Debattieren eröffnet werden.


SIcher kann man damit leben. Nur stört mich etwas die Uhrensynchronisation von Holle. Denn wie ich mir das ausgedacht habe, sieht Kurt bei der Uhr am Ende des Zuges 1,8 Jahre, wenn man nach Holle synchronisiert. Der Versatz bei der "richtigen Synchronisation kommt wohl eher durch die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Denn wenn man etwa an einer Stelle, an der sich die Zugmitte und die Mitte des Bahndamms einen Lichtimpuls in beide Richtungen sendet, müssen die Uhren mit den gleichen Zeitanzeigen an zwei Enden übereinander stehen. Daher der "Versatz" von 3,2 Jahren.

Gruß
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Re: Relativitätsprinzip, Fakten, wechselseitige Zeitdilatation

Beitragvon Daniel K. » Fr 4. Aug 2023, 18:45

Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Es geht mir hier darum die Beschreibung von Holle und mir unter einen Hut zu bekommen, die Physik ist unbestechlich, es gibt einen mathematischen Zusammenhang, es macht keinen Sinn über Fakten zu streiten.

Aus meiner Sicht ist der mathematische Zusammenhang seit langem eindeutig und ich habe deine Zahlen nie angezweifelt. Der Unterschied zwischen unseren Interpretationen ist nach wie vor, dass deine Interpretation auf Ereignisse angewiesen ist, bei denen kein physisches Treffen von zwei der
beteiligten Uhren vorliegt. Im Unterschied dazu betrachte ich ausschließlich solche Treffpunkte.

Ich habe auch immer zwei Uhren an jedem Ereignis bei mir, die sich treffen, einige haben nur Nummern als Namen, das macht es aber nicht weniger real. Und aus meinen Ereignissen ergeben sich nicht im Ansatz die Aussagen, welche ich Dir ja als falsch vorhalte.


Frau Holle hat geschrieben:
Wir haben vier Punkte im Raum mit Uhren, die paarweise zueinander ruhen und paarweise synchronisiert sind, wobei die Paare mit 0,8c relativ zueinander bewegt sind. Dadurch sind zwei Ruhesysteme gegeben:

    System S: Darin ruhen Kurt und Frau Holle im Bahnhof mit der Ruhelänge 2,4 Lj, kontrahiert 1,44 Lj
    System S': Darin ruhen Lokomotive und Zug-Ende im Zug mit der Ruhelänge 4 Lj, kontrahiert 2,4 Lj

Da gehe ich mit.


Frau Holle hat geschrieben:
Mich interessieren dabei genau zwei physikalische Vorgänge und ihre Dauer in jedem der beiden Ruhesysteme:

    Vorgang 1 ➞ Die Bewegung von L. Sie beginnt bei K und endet bei H
    Vorgang 2 ➞ Die Bewegung von K. Sie beginnt bei L und endet bei E
Die gesuchte Dauer für beide Vorgänge kann mit paarweisen Treffen der Uhren L, K, H und E ermittelt werden.

Hier ist es so, Dein erster Vorgang ist nur ein Hilfsvorgang, den habe ich eingeführt, damit Du endlich mal bei der "Erde" vor Ort bist und die Uhr da mit eigenen Augen ablesen kannst und die 1,8 Jahre als solche im Ruhesystem von Kurt als die verstrichene Zeit im Zug anerkennst. Der eigentliche Vorgang um den des geht ist hier die Bewegung des Ende des Zuges bis zu Kurt. Und da zeigt die Uhr dann bei Kurt eben 5 Jahre an. Das Treffen von Zugende und Kurt ist das Treffen von dem Raumschiff mit Centauri. Dort hast Du für die Reise 5 Jahre ausgerufen und wolltest diese Dauer auch Kurt in der Rakete aufs Auge drücken. Sein Bruder ist auch 5 Jahre älter geworden, auf der Erde, so Deine Worte, dass für Kurt die Uhr auf der Erde nur 1,8 Jahre anzeigt, Dir egal, eben nicht invariante Koordinatenwerte, interessiert doch keinen, nur die 5 Jahre rocken die Hütte.

Egal wie ich Dir auch erklärt habe, dass das Ruhesystem des Reisenden gleichberechtigt ist, und sich nicht die 5 Jahre vorgeben lässt, Dir war es schnurz. Darum hab ich das Lametta geändert, nicht das mathematische Bühnenbild darunter, der Baum ist gleich, keine Nadel ist anders. Erstmal hab ich das System Raumschiff, welches Du intuitiv als bewegtes System betrachtest zu einem gemacht, dass Du intuitiv als ruhendes System greifen würdest, der Bahnhof. Dann habe ich das System welches Du intuitiv als ruhendes System betrachtest, eben Erde/Centauri zu einem gemacht, welches Du intuitiv als bewegtes System betrachten würdest, eben den Zug.

Und damit die 1,8 Jahre auf der Erde, welche Dich bis dato nicht gejuckt haben, mal an Bedeutung gewinnen und Deine Aufmerksamkeit, hab ich Dir einfach mal mit der Nase vor der Erde gestellt, sprich, am linken Ende des Bahnhofs. Das hat so weit super geklappt, denn Du hast gleich erklärt, ja im Ruhesystem von Kurt sind nur 1,8 Jahre auf den Uhren im Zug vergangen, nicht 5. Und dass nun Kurt da beim Zugende steht und eine Uhr vor der Nase hat, die 5 Jahre anzeigt, das ist Dir nun wo auch egal. Aber ich habe in den Zug ans Ende Holle 1.0 gesetzt, und der legt Wert auf die 5 Jahre.

Wir haben am Bahnhof also zwei Vorgänge, die Lok die zu Holle 2.0 fährt, dauert am Bahnhof 3 Jahre, die Uhr in der Lok zeigt 1,8 Jahre an. Dann die Bewegung vom Zugende zu Kurt, und hier hat Rudi extra mal eben einen weiteren Beobachter 2,4 Lj rechts von Kurt an die Gleise gestellt, der sieht nämlich die Uhr von Holle 1.0 im Zugende wenn die Lok vorne bei Kurt ist. Und der sieht bei Holle 1.0 die 3,2 Jahre Vorlauf. Nach 3 Jahren kommt nun das Zugende bei Kurt an, die Uhr dort zeigt 5 Jahre an, aber sie hat nur 1,8 Jahre gezählt.

Damit bist Du ja so weit auch einverstanden, nur wenn wir das Lametta zurück hängen, hast Du nun das Ruhesystem des Reisenden und erklärst, für den haben die Uhren auf Erde und Centauri nur 1,8 Jahre gezählt, bisher hast Du das so nicht anerkannt, wolltest eben, das der auch hier die 5 Jahre ausruft, weil die ja "invariant" und absolut und ganz toll eben auf der Uhr so angezeigt werden. Also sollten auch für den Reisenden nun nicht nur 1,8 Jahre im Zug auf den Uhren dort vergangen sein, sondern mehr Zeit, 5 Jahre, die Uhren müssten im Ruhesystem des Reisenden dann schneller und nicht langsamer gelaufen sein, was im Rahmen der SRT nicht möglich ist.

Konkret sensibilisiere ich Dich hier erstmal für einen Widerspruch in Deinen Aussagen, den Du bisher so nicht erkennen konntest.


Frau Holle hat geschrieben:
Die Treffpunkte als Ereignisse sind folgende:

Daniel K. hat geschrieben: 
Die drei Ereignisse mit konkreten Koordinatenwerten:

1. E₀₀ (K/L) [x₀₀ = ± 0,0 Lj; t₀₀ = ± 0,0 J | x'₀₀ = ± 0,0 Lj; t'₀₀ = ± 0,0 J] ➞ Treffen von Lok und Kurt
2. E₀₄ (H/L) [x₀₄ = − 2,4 Lj; t₀₄ = + 3,0 J | x'₀₄ = + 0,0 Lj; t'₀₄ = + 1,8 J] ➞ Treffen von Lok und Holle
3. E₀₃ (K/E) [x₀₃ = ± 0,0 Lj; t₀₃ = + 3,0 J | x'₀₃ = + 4,0 Lj; t'₀₃ = + 5,0 J] ➞ Treffen von Zug-Ende und Kurt



Passt, gibt aber mehr.


Frau Holle hat geschrieben:
Damit ist die gesuchte Dauer in beiden Systemen gegeben:

    für Vorgang 1: Die zeitliche Dauer E₀₀ ... E₀₄
    für Vorgang 2: Die zeitliche Dauer E₀₀ ... E₀₃
Und zwar sind es folgende Zeitspannen:
Daniel K. hat geschrieben:1. E₀₀ ➞ E₀₄ (Δt = 3,0 J > Δt' = 1,8 J)
2. E₀₀ ➞ E₀₃ (Δt = 3,0 J < Δt' = 5,0 J)

Folgt man meinem Vorschlag und ermittelt die Zeiten Δt und Δt' mit Stoppuhren, dann erkennt man ganz eindeutig und ohne jeden Zweifel folgende Tatsachen:

    A) Vorgang 1 dauert in S länger als in S': Δt > Δt'
    B) Vorgang 2 dauert in S' länger als in S: Δt' > Δt
Dass diese Eigenzeiten in den beiden Systemen genau so vergangen sind, ist also bewiesen.

So, nun kannst Du mal grübeln, Du hast einen Vorgang in S der 3 Jahre dauert, und da stehst Du vor der Uhr und zählst wie diese eben 3 Jahre draufzählt, und dann ist Du eine bewegte Uhr, die geht langsamer, richtet sich nach der SRT und zählt nur 1,8 Jahre drauf. Und dann hast Du eine zweite bewegte Uhr und die soll nun in den 3 Jahren 5 Jahre zählen, also schneller laufen? Nicht ohne Grund will ich beide Uhren in beiden Systemen zeigen, als immer vier Uhren.


Frau Holle hat geschrieben:
Es ist mir schleierhaft, wie man darauf bestehen kann, dass auch beim Vorgang 2 in S' nur 1,8 Jahre "hochgezählt" wurden, obwohl beim Treffen E/K doch eindeutig 5 Jahre auf der Stoppuhr stehen für Vorgang 2.

Das ist gut so, damit erkennst Du nun den Widerspruch, die Fahrt der Lok am Bahnhof von Kurt Zu Holle dauert 1,8 Jahre, Deine Worte und ist so, aber in genau dieser Zeit bewegt sich auch das Zugende von einer Entfernung von 2,4 Lj eben bis zu Kurt, auch in 1,8 Jahren. Dieser Vorgang ist Dein zweiter Vorgang, die Fahrt von Kurt von der Lok zum Zugende, und hier rufst Du selber die Zeitspanne von 5 Jahren aus. Und das absolut.

Beide Vorgänge dauern am Bahnhof gleichlange, die Lok erreicht Holle 2.0 nach 1,8 Jahren, so wie das Zugende mit Holle 1.0 Kurt nach 1,8 Jahren erreicht.

Und nun können wir zurück in den Zug hüpfen und uns das ansehen, bedenke, der Zug ist mit altem Lametta das Ruhesystem Erde/Centauri, das Treffen von Lok und Kurt ist der Start des Raumschiffes bei der Erde, das Treffen vom Zugende mit Kurt ist die Ankunft des Reisenden bei Centauri. Und für diese Reise hast Du erklärt, das dauert 5 Jahre.


So weit erstmal, morgen mehr.


Das ist der Weg ...
Daniel K.
 
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