Was er "meint", oder wie er dahin kommt, ist nicht dass was er dann behauptet, die Schlussfolgerungen sind wie übliche falsch. Klar messe ich einen Stab mit der Ruhelänge von l = 1 m bewegt in meinem Ruhesystem lorentzkontrahiert. Eben l' = l γ⁻¹ m und auch mit dem zeitlichen Abstand verhält es sich so. Aber die Messung einer Dauer oder einer Länge in meinem System gibt doch nicht die Maßeinheiten in dem zu mir bewegten System vor.
Wenn ich für die Reise von der Erde nach Centauri in meinem System auf meiner Borduhr 3 Jahre messen, und wir nennen das System mal S', dann habe ich da Δt' = 3 Jahre. Die Uhr auf dem Centauri zeigt 5 Jahre an, ein Beobachter in S in dem zu mir bewegten System hat auf Erde und Centauri natürlich synchronisierte Uhren. Er kann also den Startzeitpunkt auf der Erde mit t = 0 Jahre messen und die Ankunft mit t = 5 Jahre und bekommt so an Dauer für "meine" Reise eben Δt = 5 Jahre.
Klar ist, also für jene mit Ahnung von Mathematik und Physik, die Dauer die in beiden Systemen gemessen wird ist unterschiedlich also Δt' ≠ Δt und mit Einheiten eben Δt' Jahre ≠ Δt Jahre. Und mit Werten und Einheiten (Δt' Jahre = 3 Jahre) ≠ (Δt = 5 Jahre).
Nun ist die falsche Annahme aber, die Strecke muss gleichlang sein, der Abstand im Raum, und hier eben in der Zeit, den gibt es nur einmal, darum kann der nicht unterschiedlich sein, aber unstrittig ist, dass 3 < 5 ist.
Jetzt ist dann die Schlussfolgerung, dass man das nur gleich ziehen kann, wenn man die Einheiten in beiden Systemen unterschiedlich macht, die Jahre mit der im Raumschiff gemessen werden sind andere Jahre als mit der auf der Erde gemessen wird. Damit mal also eine echte Gleichung bekommt, schraubt man nun wirklich den Gammafaktor γ selber an die Zeiteinheit. Man behauptet, oder "schlussfolgert", dass die Zeiteinheit "Jahr" dann im Raumschiff länger sein muss, also γ Jahre = Jahre. Man bastelt den Faktor nicht an die Maßzahl sondern an die Maßeinheit und hier eben die der Zeit, und bekommt dann eben so was 3 Jahre γ = 5 Jahre.
Mathematisch geht diese Gleichung ja auch auf, beide Terme sind so wieder gleich groß, aber physikalisch ist das einfach falsch und Mumpitz.
Erstmal sind beide Längen (auch für die Zeit ist es eine Länge) real unterschiedlich, im Raumschiff zerfallen in 3 Jahren weniger Isotope, als auf Centauri in 5 Jahren, beide Dauern sind real unterschiedlich lang. Die Annahme der Abstand muss gleich groß sein, weil es gibt ja nur einen Abstand ist falsch, es gibt zwar nur einen, aber er muss nicht für beide Beobachter in beiden Systemen gleich groß sein, eben genau das ist ja der Unterschied bei der SRT, die Länge und die Dauer die man misst ist nicht absolut, sondern systemabhängig. Man kann zwischen beiden Systemen transformieren, und dann hat man eben 3 Jahre = 5 γ⁻¹Jahre. Diese Gleichung geht auch auf, also von der Mathematik passt es, aber hier passt es auch physikalisch.
Die Maßeinheiten selber ändern sich nicht von System zu System, es gibt im "bewegten" S' System keine gestrichenen Zeiteinheiten wie Jahr' mit der Definition Jahr' = γ Jahr.
Was für ein Unfug nun relative Zeiteinheiten sind, hat Rudi auf vielen Wegen aufgezeigt, aber nichts fruchtet, ich dachte Du würdest nun auch noch einen Weg versuchen, hätte ja sein können.
julian apostata hat geschrieben:
Wie wär's denn damit, wenn wir weniger mit (leicht missverständlichen) Worten, dafür aber mit mehr Mathematik kommunizieren würden. Also zum Beispiel einfach mal öfter die Lorentztransformation benutzen. Und nicht ständig mit bewegten und unbewegten Systemen daher kommen, sondern mit S und S'.
Gerne, an mir soll es nicht liegen, ich bin dafür die ganze Zeit.
Das ist der Weg ...