ralfkannenberg hat geschrieben:Frau Lopez hat in ihrem neuesten Blog-Beitrag den angeblichen Fehler E1 der Dokumentation buch.pdf, Seite 75ff (pdf: Seite 99ff) von G.O.Mueller zitiert.
Ich habe mir vor über einem Jahr die Mühe gemacht, dies alles nachzuzählen und bin zum Ergebnis gekommen, dass die Begründungen des angeblichen Fehlers E1 unzutreffend sind, d.h. jeder Einwand seitens G.O.Mueller im angeblichen Fehler E1 ist einfach erklärbar und auch für den Laien einfach nachvollziehbar.
Da die benötigte Nachzählerei ziemlich umständlich ist, habe ich meine Analyse in einem Gutachten dokumentiert, welches bei mir bezogen werden kann.
Bewegung
E: Bewegung / Fehler Nr. 1
Albert Einstein führt 1905 ein angeblich "ruhendes System" ein ohne anzugeben,
in Bezug worauf dieses System "ruht"
Nach dem Relativitätsprinzip gibt es nur relative Bewegung, weshalb für jede Bewegung
angegeben werden muß, in Bezug worauf sie bestimmt ist. Ruhe ist Null Bewegung; deshalb
gilt dasselbe auch für alle Ruhe-Behauptungen.
Albert Einstein führt 1905 ein angeblich "ruhendes System" (S. 892, 3. Absatz) ein, ohne
zu sagen, in Bezug worauf dieses System ruhen soll: damit widerspricht dieses beziehungsund
bezugslos "ruhende System" seinem eigenen Relativitätsprinzip. Diese Bezeichnung als
"ruhend" soll angeblich (S. 892) "zur sprachlichen Unterscheidung von später einzuführenden
Koordinatensystemen" dienen und zur (S. 892) "Präzisierung der Vorstellung".
Zur angekündigten Präzisierung der Vorstellung wäre an erster Stelle eine Aussage
erforderlich über das Bezugssystem, demgegenüber das "ruhende System" ruht: hierüber
schweigt Albert Einstein sich aus; auch im weiteren Verlauf seiner Abhandlung kommt er auf
diese Frage nicht zurück, bleibt er eine Präzisierung der Vorstellung schuldig. Da die
unbedingt erforderliche Präzisierung ausbleibt, ändert seine erste Begründung "sprachliche
Unterscheidung" ihren wahren Charakter: Albert Einstein macht aus der angeblich sprachlichen
Unterscheidung in Wirklichkeit einen physikalischen (!) Unterschied und führt damit
heimlich ein absolut ruhendes System ein.
Dieses "ruhende System" wird auch über den Paragraphen 1 hinaus (in dem es eingeführt
wurde) in allen Beweisführungen Albert Einsteins als das wahrhaft "ruhende" System
behandelt. Beweis: es wird - von den anderen Inertialsystemen aus - niemals auch als ein
relativ "bewegtes" System beurteilt; die großartig als Prinzip proklamierte Relativität findet
also für ein "ruhendes System" von Anfang an nicht statt. Nie werden für das angeblich
beziehungslos "ruhende System" dieselben Effekte beobachtet wie in den relativ bewegten
Systemen.
Damit ist es Albert Einstein gelungen, ein Inertialsystem einzuführen, das nicht mehr dem
Relativitätsprinzip unterworfen ist: diese seinem "ruhenden System" heimlich verliehene
Eigenschaft ist die Grundlage für die Deduzierung von Längenkontraktion und Zeitdilatation
als realen Effekten.
Von irgendeiner "Präzisierung" kann leider keine Rede sein: im Gegenteil ist der Sprachgebrauch
uneinheitlich mal mit, mal ohne Anführungszeichen (S. 895-902) für ruhendes
Koordinatensystem, ruhenden starren Stab, ruhenden Maßstab und (S. 897) sogar einen
"'ruhenden' Raum", und ohne jegliche Aussage darüber, was derselbe Begriff mit Anführungszeichen
anderes bedeuten soll als der ohne Anführungszeichen.
Eine klare und eindeutige Aussage über die vollständige Reziprozität zwischen Inertialsystemen
findet sich in AE 1905 auf S. 903, im Zusammenhang mit dem Schrumpfen von
bewegten Objekten zu flächenhaften Gebilden: er erwähnt dort jedoch nicht ausdrücklich
das anfangs eingeführte absolut "ruhende System", hebt dessen Sonderstellung nicht auf.
Die Einführung des bezugs- und beziehungslos "ruhenden Systems" ist im Rahmen der
SRT nach Albert Einsteins eigenen Grundsätzen nicht zulässig, damit selbst ein Theoriefehler
und die Quelle schwerwiegender anderer Theoriefehler.
Eine genaue Prüfung aller Angaben über "bewegt" und "ruhend" in AE 1905 zeigt, daß
gegen die vom Relativitätsprinzip behauptete Relativität, d.h. die Geltung jeder Angabe von
Bewegung und Ruhe (=Null Bewegung) grundsätzlich nur in Bezug auf ein bestimmtes
Bezugssystem, ständig verstoßen wird. Bei der Analyse des Textes von 1905 können alle
Aussagen als korrekt gelten, in denen ein Bezugssystem ausdrücklich angegeben wird, oder
die im sachlichen Zusammenhang stehen mit einer solchen Aussage, so daß derselbe relative
Bezug durchgängig gilt. Alle übrigen Aussagen der Theorie sind wegen Nichterfüllung des
Relativitätsprinzips als theoriewidrig zu kassieren.
Die Gesamtzahl aller in AE 1905 in Anführungszeichen gesetzten Ausdrücke, die die
Merkmale ruhend oder bewegt enthalten, beträgt (Seitenzahl, Anzahl der Ausdrücke): 892
(1); 895 (2); 896 (5); 897 (1); 903 (2); 913 (2); 917 (1) = insgesamt 14 Ausdrücke in
Anführungszeichen, für deren Bewegung oder Ruhe kein Bezugssystem angegeben wird;
dieselben Ausdrücke in Anführungszeichen werden meistens im Text unmittelbar anschließend
und im selben Bezug ohne Anführungsstriche gebraucht, ohne daß mitgeteilt würde,
was sich geändert hätte.
Von besonderer Präzisierung kann daher überhaupt keine Rede sein, sondern nur von
besonderer Gedankenlosigkeit. Über diese 14 Ausdrücke in Anführungszeichen stellt Albert
Einstein einen heimlichen Bezug auf das S. 892 beziehungs- und bezugslos eingeführte
"ruhende System" her und deduziert seine einseitigen Effekte. - Gleichrangig sind die Fälle
zu beurteilen, in denen Albert Einstein von "gleichzeitig" spricht, ohne anzugeben, welches
Synchronisierungsverfahren er durchgeführt haben könnte. Vgl. Fehler D 2.
Das physikalisch absolut ruhende "ruhende System" Albert Einsteins von Seite 892 stellt
die versteckt gebliebene Antwort auf Herbert Dingles Frage dar, woher in der SRT bestimmt
wird, in welchem Inertialsystem die berühmten Effekte der Kinematik als real auftreten.
Bisher haben wir auch in der kritischen Literatur keine Diskussion des absolut "ruhenden
Systems" von Seite 892 gefunden. Relativisten werden es ohnehin nicht "entdecken" wollen.
- Albert Einsteins Physik der Anführungszeichen beherrscht fast alle Darstellungen der
Relativistik. Wenn ein Autor nicht in der Lage ist, den Bewegungs- oder Ruhezustand für
einen Körper oder ein Bezugssystem eindeutig anzugeben, vergibt er Anführungszeichen, als
sei damit automatisch ein richtiges Verständnis gesichert,
ralfkannenberg hat geschrieben:Da dieses Gutachten noch nicht fertig gereviewt ist ...
Gerhard Kemme hat geschrieben:
Die Verfahrensweise in einem Diskussionsboard ist eigentlich ziemlich klar, wenn eine gute Besprechung des Themas beabsichtigt ist:Man macht per Zitat einen präsenten textlichen Bezug.
Wenn man will, kann dieser Bezug durch einen Link ergänzt werden.
Man notiert seine Entgegnung, d.h. den eigenen Kommentar.
Wenn man es für notwendig hält gibt man einen Link an.
Zumindest soll hier einmal die Begründung für den Fehler E1 ins Board gestellt werden, so dass eventuell dann eine konkrete Diskussion hier starten kann:
b) Wenn ein im System S ruhender Beobachter die Länge des sich an ihm vorbei bewegenden Stabes messen will, so bietet sich dazu folgende Methode an: Der Beobachter im System S ermittelt (auf irgendeine scharfsinnig ausgedachte Weise) mit Hilfe von Uhren, die in S ruhen und gemäß § 1 synchronisiert wurden, in welchen Punkten des Systems S sich Anfang und Ende des auszumessenden Stabes zu einer bestimmten Zeit t befinden. Der Abstand dieser beiden Punkte ist dann die Länge l des Stabes im System S. Dieses Verfahren vereinbaren wir als Messvorschrift für die Länge von Körpern, die sich relativ zum Beobachter bewegen.
ralfkannenberg hat geschrieben:Gerhard Kemme hat geschrieben:ralfkannenberg hat geschrieben:(...)
Da die benötigte Nachzählerei ziemlich umständlich ist, habe ich meine Analyse in einem Gutachten dokumentiert, welches bei mir bezogen werden kann.
Im Gegensatz zu Frau Jocelyne Lopez und GOM gibt es allerdings von deiner Seite keinen Link, wo man deine Einlassungen ebenmal nachlesen oder downladen kann. So bleibt wie meistens aus solcher Richtung nur die unbegründete Kritik an dem Beitrag anderer User. Was zählt ist immer das im Beitrag präsente - der Hinweis auf irgendwelche Bibliotheken, wo entsprechende Nachweise vorhanden sind, ist einfach nur unnütz und dem hier vorliegendem Medium nicht angemessen.
Herr Kemme,
ich habe geschrieben, dass man es bei mir beziehen kann.
Da dieses Gutachten noch nicht fertig gereviewt ist - Frau Lopez hat übrigens gerade dies gestern in ihrem Blog an der Arbeit von Einstein bemängelt - habe ich das noch nicht öffentlich gestellt; bei Interesse kann man es aber bei mir in einer vorläufigen Version beziehen und gerne auch Anregungen mitteilen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Wenn es jemand bei mir bezieht, heisst das nicht automatisch, dass ich ihn oder sie damit autorisiere, es selber öffentlich zu stellen; gerade Sie, Herr Kemme, haben ja mit solchen Unterscheidungen wie der Fall as_string gezeigt hat, gewisse Verständnis-Schwierigkeiten.
Öffentlich gestellt wird es nach Abschluss des Review.
Ralf Kannenberg
Crank hat geschrieben:
der Punkt a) ist garnicht so haarsträubend. Es ist wirklich wie gesagt, als wenn sie im ICE ein Metermaß irgendwo anlegen. Sollte es sowas wie LK geben, dann währen alle zueinander ruhende im gleichen Verhältnis verändert.
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