meiner Meinung nach, war es A. H. Bucherer der den Äther abschaffte und die Relativitätstheorie erfand. Hier ist ein Auszug aus "Über den Einfluß der Erdbewegung auf die Intensität des Lichtes" (Annalen der Physik 1903):
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Aus den gegebenen Entwicklungen erhellt, dass die Hypothese eines ruhenden Äthers mit dem Resultate der von Hrn. Nordmeyer ausgeführten Versuche nicht im Widerspruche steht. Wir dürfen aber diese Versuche nicht als positive Stütze der Lorentzschen Theorie auffassen. Vielmehr scheinen dieselben eine weitere Begründung der sich immer mehr geltend machende Erkenntnis zu liefern, dass elektrische, ebenso wie die Strahlungserscheinungen nur beeinflusst werden, wenn Materie sich relativ zu Materie bewegt.
Keine Einzige Erfahrungstatsache widerspricht dieser Auffassung. Wollte man sich konsequent auf diesen Standpunkt stellen, so müsste man auf das von den Ätherhypothesen gewährte Bild einer zeitlichen Ausbreitung elektromagnetischer Störung verzichten. Fällt aber dieser Verzicht so schwer in die Wagschale gegenüber der Tatsache, dass die Hypothese eines ruhenden Äthers sich sowohl mit dem Experiment - ich meine das Michelson-Morleysche - als auch mit einem sehr wichtigen Prinzip der Mechanik: der Erhaltung des Schwerpunktes, im Widerspruch befindet? Mit dem Satze: Es gibt nur Wirkungen von Materie zu Materie, würde man die künstlich von der Materie in den Äther verlegte Eigenschaften in die Materie zurückverlegen und so von einer dualistischen Naturauffassung zu einer monistischen übergehen.
Die Gleichungen des elektromagnetischen Feldes würden in ihrer Form weniger als in ihrer Deutung geändert werden. Die von mir aufgrund der Hypothese eines ruhenden Äthers gegebene Gleichungen, wären dann in der Weise zu deuten, dass die Geschwindigkeiten u relativ zu Materie aufzufassen wären:
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Diese Gleichungen beziehen sich auf die Bewegungen von Ladungen und von Magneten bzw. stromführenden Leitern.
Bewegt sich die dielektrische Materie geradlinig relativ zu geladenen Körpern, so ist:
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Bewegt sich ein paramagnetisches Medium geradlinig relativ zu stromführenden Leitern oder zu Magneten, so ist:
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Von den vielfachen bemerkenswerten Konsequenzen einer solchen Auffassung der elektromagnetischen Erscheinungen möchte ich nur kurz eine erwähnen, welche für die Elektronentheorie von besonderer Wichtigkeit ist.
Ein geladener Körper, welcher von aller anderen Materie weit entfernt ist, wird im Gegensatz zur Maxwell-Lorentzschen Theorie kein magnetisches Feld mit sich führen, wenn er sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt. Ein Beobachter, welcher an der Bewegung teilnimmt, wird ferner weder eine Änderung der elektrischen Kraft noch der elektrischen Energie wahrnehmen. Ein geladener Kondensator wird deshalb infolge der Erdbewegung kein magnetisches Feld mit sich führen. Der Begriff der elektromagnetischen Masse eines Elektrons wäre folglich ohne Einbeziehung der Umgebung nicht definierbar, wodurch die großen Schwierigkeiten einer elektromagnetischen Begründung der Mechanik noch erhöht werden würden.
Bonn, den 6. Februar 1903.
(Eingegangen 7. Februar 1903.)
Geschrieben am 6. Februar, eingegangen am 7. Februar: Es sieht so aus als ob "Peer review" diese Arbeit nicht abfangen konnte.
Gruß