Hallo Herschel,
„Deinen vorherigen Rat beherzigend, kann ich diesmal mit einem kleinen Konsens aufwarten“
Das hört sich viel versprechend an. Und auch Deinen jetzigen Beitrag kann ich nur begrüßen.
„Zwischen zwei Körpern existiert ein Kraftfeld.“
Hier würde ich widersprechen. Vielleicht hast Du dich nur nicht präzise ausgedrückt. Das Kraftfeld existiert in allen Richtungen, sagen wir konzentrisch um den Erzeuger. Zwischen zwei isolierten Körper ist nicht mehr nur dieses ursprüngliche Feld, sondern die Feldkräfte, die zwischen den Körpern wirken.
„In der Elektrostatik lässt sich diese Aussage durch Styroporkügelchen belegen, in der Magnetostatik durch Eisenspäne. Bewegt sich der eine Körper, zieht er unweigerlich auch das Feld des anderen mit sich. Die Kraftlinien reissen nicht ab, zu keinem Zeitpunkt.“
Hier würde ich auch sagen – nicht das Feld mitziehen, sondern die Kraftlinien. Kraftlinien wäre eine gute Bezeichnung für diese wirkenden Kräfte. Nicht dass ich jetzt um Begriffe streite, es geht mir eben darum, die zwei verschiedene Phasen der Feldwirkung bzw. Aufbau zu unterscheiden.
Die Styroporkugelchen, bzw. Eisenspäne zeigen nicht mehr die Feld-, sondern die Kraftlinien, da sie selbst, auch ohne einen zweiten Körper, den zweiten und x-ten Körper darstellen. Gerade so ein Experiment wollte ich machen und fotografieren, um zu zeigen, wie die Kraftlinien bei zwei in relativer Bewegung sich befindenden Körpern sich beugen und das Zentrum des anderen folgen. Dann habe ich aber gelesen, dass das ein alter Hut und gut bekannt in der Physik ist – also erübrigte sich mein Experiment.
„Das wäre nach meinem Gusto erst bei Überlichtgeschwindigkeit der Fall. Eine Änderung der Ladungsdichte bspw. breitet sich aller bisherigen Erfahrung zufolge mit Lichtgeschwindigkeit aus.“
Richtig erkannt und nicht nur nach deiner Gusto, sondern basierend auf allen Beobachtungen, die in Verbindung mit Kraftfeldern gemacht wurden.
„Eine Fernwirktheorie à la Mode de Newton ist dazu nicht nötig.“
Er hatte ja auch keine Fernwirkungstheorie. Gerade bei dieser unerklärlichen Fernwirkung endet Newton. Man unterstellt ihm, er habe die Feldkräfte als instantan postuliert, und das ist nicht zutreffend. Er hat sie einfach ausgelassen und nur die bereits übertragenen, am Körper direkt wirkenden Kräfte, betrachtet.
Oder, man kann nach Galileis & Newtons Grundlagen alles erklären, indem man auch die Wirkungsweise der Feldkräfte einbezieht, nämlich die Kraftgeschwindigkeit. Hat man einmal die Kraftgeschwindigkeit eingeführt, kommt man automatisch zu der geschwindigkeitsabhängigen Wechselwirkung und entsprechend zum Lorentzfaktor. SRT ade! Und dabei darf man die wichtigste Newtons Entdeckung niemals außeracht lassen, nämlich, es sind immer zwei (auch unzählige Paare) entgegengesetzte identische Kräfte – mit welcher Kraft die Erde den Apfel anzieht, mit gleicher Kraft zieht auch der Apfel die Erde an. Weil viele Physiker, von denen ich sonst mich nur verneigen würde, dieses Newtongesetz, wie auch die Feldkraftgeschwindigkeit außer acht gelassen haben, befindet sich auch die heutige theoretische Physik in einer Sackgasse.
„Gemäss meinem verschiedentlich in Foren vorgeschlagenen Äthermodell ist für die Einhaltung stabiler Planetenbahnen deshalb keine instantane Ausbreitung der Wirkung vonnöten, weil Gravitation auf planetarer Ebene nichts anderes als ein Wirbelphänomen ist.“
Wie Du siehst, ist eine instantane Wirkung nicht notwendig, es geht also viel einfacher. Wenn man dazu die geschwindigkeitsabhängige Feldkraft-Wechselwirkung dazu zählt, hat man äußerst stabilen Bahnen, und das nicht nur in stellaren Bereich, sondern auch im Mikrokosmos.
Nichts gegen so eine Wirbelvorstellung, wird aber von keiner Beobachtung gestützt – s. a. das Argument von Sebastian - nun gut, man könnte sagen, der Sonnenwirbel folgt nicht die Sonnenrotation, bzw. mit der Abstand geht diese Mitführung nach. Ja, aber wenn man die Bahnen diverser Kometen und anderen Körper, die irgendwie mit dem Sonnensystem wechselwirken, wird jedem schnell klar, das so was nicht funktionieren kann. Dieser Wirbel müsste ein anderer Äther sein, nicht der Lichtäther – sonst hätten wir ihn sofort bemerkt – also, zwei Äther, von denen man nichts entdeckt, kommt mir ein bisschen zu viel.
Viele Grüße
Ljudmil