Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Hier werden diverse Partikelmodelle diskutiert

Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Lothar Pernes » Di 27. Jul 2010, 09:28

Lieber Ernst,
Ernst hat geschrieben:
Lothar Pernes hat geschrieben:Und eine Lichtsekunde hat die physikalische Dimension [s] und ist deshalb gerade physikalisch eine Zeiteinheit, und keine Strecke.

Und das ist in physikalischer Notation falsch. In physikalischer Notation ist eine Lichtsekunde eine Längeneinheit; und zwar, diejenige Länge, welche Licht im Vakuum in einer Sekunde zurücklegt und hat folglich die Dimension [m]:
Oder nach wiki: eine Lichtsekunde (1 Ls) 299 792,458 km ~ 300 Millionen Meter
Ich verstehe, was du meinst. Deine Darstellung widerspricht aber der Konvention in der Physik.


Sehr gut, Ernst. Dank Dir und galactic32 taucht schon wieder ein – wenn auch relativ harmloser – Fehler in der Physik und Astronomie auf.
Vermutlich waren hier wieder dieselben „Physiker“ und Astronomen am Werk, die auch für die Relativitätstheorien, den Urknall, die Expansion, die Quasare, die „Pulsations“-Veränderlichen und für die de Sitterschen spektroskopischen „Doppel“-Sterne verantwortlich sind.
Diese „Konvention“, daß eine Lichtsekunde keine Zeit, sondern eine Strecke sein soll, widerspricht nicht nur der Logik, sondern auch der Formel s=v*t der elementaren Physik.
Offensichtlich hat sich diese undurchdachte „Konvention“ im jahrzehntelangen schlampigen Gebrauch der Umrechnungs-Begriffe entwickelt, und wurde nie korrigiert, weil man mit ihr auch so die Umrechnung von Lichtjahren in Parsec und m richtig vornehmen konnte.
Aber nun kollidiert diese physikalisch falsche Konvention, in der also eine Lichtsekunde nicht als Zeit sondern als Strecke willkürlich und falsch festgelegt wurde, in der Formel Δλ [m] = Δvo [m/s] * D [s] mit dem dort physikalisch richtig verwendeten Zeit-Begriff „Entfernung D in Lichtsekunden“.

Lieber Ernst, Du solltest Dich beizeiten bei galactic32 entschuldigen, der auf diese Kollision aufmerksam gemacht hat, und den Du hier mit einer Wahrnehmungsschwäche und auch anderem verbal verunglimpft hast, was Du angeblich vermeiden würdest.

Und hier der Beweis, daß die Konvention, Lichtsekunde=Strecke, physikalisch und logisch falsch ist:

Man braucht hierzu nur der folgenden interessanten Frage nachzugehen:
Welche allgemeine mathematisch-physikalische Beziehung besteht zwischen der Lichtlaufzeit t und einer (nach der Konvention) Entfernungs-Strecke von 100 Lichtsekunden?!

Physikalisch besteht zwischen Strecke s, Geschwindigkeit v und Laufzeit t der Zusammenhang

s=v*t => 100 Lichtsekunden = c * t => t = 100 Lichtsekunden / c ?????

Wie ersichtlich, ergibt sich mathematisch-physikalisch ein absolut unmöglicher Zahlenwert und ein absolut unmöglicher Dimensionswert für die Laufzeit t, denn wir wissen ja, daß hier für die Laufzeit t = 100 Sekunden herauskommen muß.

Offensichtlich ist hier also die „Strecke“ von 100 Lichtsekunden physikalisch falsch!
Offensichtlich sind die 100 Lichtsekunden physikalisch keine Strecke sondern eine Zeit, die man erst mit der hier zugehörigen Geschwindigkeit c multiplizieren muß, um physikalisch eine Strecke zu erhalten.

Und tatsächlich: Multipliziert man 100 Lichtsekunden mit der Geschwindigkeit c, erhält man physikalisch richtig die Strecke s =c*100 Lichtsekunden und daraus dann physikalisch richtig die Laufzeit t =100 Lichtsekunden.

s=c*100 Lichtsekunden= c*t => t=s/c=100 Lichtsekunden

Die einfache Anwendung der physikalischen Elementar-Formel s=v*t ergibt zwingend, daß die 100 Lichtsekunden hier eindeutig physikalisch eine Zeit sind und keine Strecke, und daß diese Zeit auch zugleich die Laufzeit ist!

Die mir hier entgegengehaltene „Konvention“ ist demnach physikalisch eindeutig falsch.

quod erat demonstrandum

Und deshalb, lieber Ernst, widersprechen zwar meine Darstellungen bezüglich dem Zeitwert Lichtsekunde und der Zeit-Entfernung in Lichtsekunden zwar der bisherigen Konvention, aber sie sind physikalisch richtig, eben im Gegensatz zur Konvention.
Und deshalb nochmal, und vollständig zitiert:

…Und eine Lichtsekunde hat die physikalische Dimension [s] und ist deshalb physikalisch eine Zeiteinheit, und keine Strecke. Erst durch Multiplikation mit der zugehörigen Geschwindigkeit wird physikalisch daraus eine Strecke.
Wenn in der Astronomie die Lichtsekunde [s] zur Angabe von Enfernungen verwendet wird, so bedeutet das nicht, daß die in Lichtsekunden ausgedrückte Entfernung eine Strecke ist, sondern es ist und bleibt sowohl die Lichtsekunde als auch die durch sie ausgedrückte Entfernung physikalisch eine Zeitangabe. Erst durch Multiplikation mit der zugehörigen Geschwindigkeit wird physikalisch daraus eine Strecke, die dann die entsprechende Dimension [m] hat. …

Diese Multiplikation mit der zugehörigen Geschwindigkeit erfolgt erst bei der Umrechnung von Lichtsekunden in Meter gemäß der Formel s=v*t :

Die bisherige falsche Konvention muß also durch folgende ersetzt werden:

1 Lichtsekunde ist diejenige Zeit, die das Licht benötigt, um die Strecke von 300 000 Km zu durchlaufen.

Oder durch folgende:
1 Lichtsekundenstrecke ist diejenige Strecke, die das Licht in der Licht-Laufzeit 1 Lichtsekunde zurücklegt.

Die Astronomen haben sich den verbalen Zusatz „-strecke“ zur Lichtsekunde geschenkt, und auch die zugehörige Multiplikation der Lichtlaufzeit „Lichtsekunde“ mit c, mit der erst aus der Lichtlaufzeit „Lichtsekunde“ physikalisch eine Strecke, nämlich die „Lichtsekundenstrecke“, wird. So haben sie es tatsächlich fertiggebracht, die Lichtlaufzeit in eine Strecke zu verwandeln.

Wenn die Lichtsekunde in der Physik und Astronomie tatsächlich per Konvention zu einer Längeneinheit festgelegt worden ist, so ist das physikalisch eindeutig falsch.
Und es ist auch logisch falsch. Denn wie der Name schon sagt, und wie die Logik es hier verlangt, ist es eine reine Zeitangabe, und zwar der Zeit, die das Licht braucht, um die entsprechende Entfernung zurückzulegen.
5 Gehminuten = Zu Fuß 5 Minuten, 1 Autostunde=mit dem Auto 1 Stunde, 6 Flugstunden=mit dem Flugzeug 6 Stunden, 8 Lichtminuten= das Licht braucht 8 min.
Das sind physikalisch und logisch und dimensionsmäßig eindeutig Zeitangaben und zeitliche Entfernungen, und ebenso physikalisch eindeutig keine Strecken.

Erst durch die Multiplikation dieser Zeitangaben mit der zugehörigen Geschwindigkeit gemäß s=v*t wird physikalisch eindeutig daraus eine Länge oder Strecke, die dann die entsprechende Dimension [m] hat.
Solange diese Multiplikation nicht erfolgt ist, solange also die Umrechnung der zeitlichen Entfernung [Ls] in die räumliche Entfernung [m] nicht erfolgt ist, ist die Angabe der Entfernung in Lichtsekunden bzw. die in Lichtsekunden angegebene Entfernung physikalisch eindeutig eine Zeitangabe, ein Zeitwert, eine Zeit.

Wenn per Konvention die Zeitangaben Lichtsekunde oder Lichtjahr als Strecke festgelegt wurden, so widerspricht das also nicht nur der elementaren Physik, sondern auch der Logik.
Und dann darf nicht nur, dann muß meine Darstellung der Konvention widersprechen, wenn meine Darstellung physikalisch richtig ist.
Es wäre ja nicht der erste Fehler, der hier aufgedeckt wird. Da kommt es auf diese Kleinigkeit nicht mehr an.

Kurz zusammengefaßt: Die bisherige Konvention, daß die Lichtlaufzeiten Lichtsekunde oder Lichtjahr keine Zeiten sondern Strecken seien, ist physikalisch nachweislich falsch, weil sie der Elementarformel s=v*t widerspricht.
Eine in Lichtjahren oder Lichtsekunden angegebene Entfernung ist deshalb physikalisch eindeutig eine Zeitangabe mit der Zeit-Dimension [Jahre] bzw. [Sekunden].
Erst durch die Multiplikation dieser Zeitangabe mit der zugehörigen Geschwindigkeit gemäß s=v*t wird physikalisch eindeutig daraus eine Länge oder Strecke.

Da ist es mir also lieber, wenn meine Darstellung dieser Konvention widerspricht. Ich sehe deshalb keinen Anlaß, an meiner Darstellung etwas zu ändern. Zumal bei der Formel Δλ [m] = Δvo [m/s] * D [s] klar angegeben ist, daß für D die Entfernung D in Lichtsekunden (und nicht in m) einzusetzen ist. D ist hierbei klar die Zeit, die das Licht von der Lichtquelle bis zu uns gebraucht hat.

Viele Grüße und nochmals Danke an galactic32

Gruß / Lothar Pernes
Lothar Pernes
 
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Mirko » Di 27. Jul 2010, 16:12

Lothar Pernes hat geschrieben:Welche allgemeine mathematisch-physikalische Beziehung besteht zwischen der Lichtlaufzeit t und einer (nach der Konvention) Entfernungs-Strecke von 100 Lichtsekunden?!

Physikalisch besteht zwischen Strecke s, Geschwindigkeit v und Laufzeit t der Zusammenhang

s=v*t => 100 Lichtsekunden = c * t => t = 100 Lichtsekunden / c ?????

Wie ersichtlich, ergibt sich mathematisch-physikalisch ein absolut unmöglicher Zahlenwert und ein absolut unmöglicher Dimensionswert für die Laufzeit t, denn wir wissen ja, daß hier für die Laufzeit t = 100 Sekunden herauskommen muß.



Wenn du da statt Lichtsekunden und c die korrekten Einheiten hingeschrieben hättest, würde es auch passen.
Mirko
 
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Ernst » Di 27. Jul 2010, 16:51

Lieber Lothar,
Lothar Pernes hat geschrieben:Wenn per Konvention die Zeitangaben Lichtsekunde oder Lichtjahr als Strecke festgelegt wurden, so widerspricht das also nicht nur der elementaren Physik, sondern auch der Logik.
Und dann darf nicht nur, dann muß meine Darstellung der Konvention widersprechen, wenn meine Darstellung physikalisch richtig ist.
Kurz zusammengefaßt: Die bisherige Konvention, daß die Lichtlaufzeiten Lichtsekunde oder Lichtjahr keine Zeiten sondern Strecken seien, ist physikalisch nachweislich falsch, weil sie der Elementarformel s=v*t widerspricht.

Die Sprache der Physik verwendet Mathematik und Maßeinheiten. Maßeinheiten werden definiert und sowohl in der Notatation und in der Anwendung normativ und gesetzlich festgelegt. Will man also in dieser allgemein verbindlichen physikalischen Sprache kommunizieren, dann ist die Einhaltung dieser Vorgaben zwingend. Alles andere ist Privatphysik ohne allgemeine Akzeptanz.
Und da sind nun mal das Lichtjahr, die Lichtsekunde etc als Längeneinheiten definiert. Nämlich die Länge, welche das Licht im Vakuum in einem Jahr, einer Sekunde etc zurücklegt. Was soll da unlogisch oder gegen die elementare Physik sein?

Ich wundere mich außerordentlich.

Gruß
Ernst
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Lothar Pernes » Mi 28. Jul 2010, 16:54

Lieber Ernst,
Du mußt Dich außerordentlich wundern. Ich mich auch.
Ich will mich nicht nochmal wiederholen. Deshalb hier nur noch ein bisher nicht vorgebrachtes Argument. Es widerspricht der Logik und der elementaren Physik, wenn man einige Zeitbegriffe (Lichtsekunde, Lichtminute, Lichtjahr) aus einer ganzen Reihe gleichartiger Zeitbegriffe (von der Gehminute bis zur Flugstunde), die alle eindeutig als Zeitbegriffe zu werten sind, per Konvention zu Längen und Strecken umdefiniert. Das ist mit wissenschaftlicher Exaktheit nicht mehr vereinbar. Wissenschaftliche Exaktheit heißt für mich auch, daß Begriffe und zugehörige Dimensionen in sich logisch und exakt zusammenpassen müssen. Ist das nicht der Fall, entspricht das nicht der elementaren Physik und auch nicht einer exakten Wissenschaft.
Und das ist nun mal bei der „Lichtsekunde“ als Strecke mit einer Dimension [m] der Fall. Ich werde meine Ansichten und Darstellungen diesbezüglich nicht ändern. Ich werde also nicht abschwören. Hierzu besteht auch kein Anlaß. Bei der Formel Δλ = Δvo * D ist klar angegeben, daß D die Entfernung in Lichtsekunden (und nicht etwa in m) einzusetzen ist. D ist hierbei klar die Zeit, die das Licht von der Lichtquelle bis zu uns gebraucht hat.
Jeder, der etwas von Physik versteht, weiß das sofort. Wenn das einen kleinen indirekten Konflikt mit der unlogischen Definition der Lichtsekunde bedeutet, so ist dieser hier völlig unerheblich.
Daß meine Darstellungen zur Lichtsekunde nicht mit der unlogischen offiziellen Definition übereinstimmen, ist eben Folge meiner logischen Betrachtungsweise. Damit kann ich gut leben, denn ich stehe hier ohnehin im Widerspruch zu ganz wesentlichen Teilen der modernen Physik und Astronomie, da kommt es auf diesen wirklich nicht mehr an.
Gruß /Lothar Pernes
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Ernst » Mi 28. Jul 2010, 17:31

Lieber Lothar,

Die Benennung einer Maßeinheit benötigt doch keine Logik. Es ist einfach eine Festlegung. Die Benennung der Maßeinheit ls für eine Länge von rund 300000km ist so eine Festlegung.

Lothar Pernes hat geschrieben: Bei der Formel Δλ = Δvo * D ist klar angegeben, daß D die Entfernung in Lichtsekunden (und nicht etwa in m) einzusetzen ist. D ist hierbei klar die Zeit, die das Licht von der Lichtquelle bis zu uns gebraucht hat.

Eine Entfernung kann keine Zeit sein. Die Lichtsekunde ist eine Länge. Und eine Länge ist keine Zeit.

Warum schreibst Du nicht einfach in der physikalisch gebräuchlichen Form

Δλ = Δvo * t_c

mit t_c als Zeit, die das Licht von der Lichtquelle bis zu uns gebraucht hat. So versteht´s jeder.

Gruß
Ernst
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Lothar Pernes » Mi 28. Jul 2010, 18:34

Lieber Ernst,
machen wir einen Kompromiß. Was hältst Du davon:
Δλ=Δvo*tD
wobei tD= Laufzeit des Lichts in Sekunden, zahlengleich mit der Entfernung D in Lichtsekunden.
Gruß / Lothar
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Ernst » Mi 28. Jul 2010, 19:27

Lieber Lothar
Lothar Pernes hat geschrieben:Lieber Ernst,
machen wir einen Kompromiß. Was hältst Du davon:
Δλ=Δvo*tD
wobei tD= Laufzeit des Lichts in Sekunden, zahlengleich mit der Entfernung D in Lichtsekunden.

Das ist dann richtig. Allerdings ist das ja eine allgemeine Gleichung (in welcher alle Maßeinheiten frei wählbar sind) und keine Größengleichung.
Wenn Du die Entfernung explizit herausstellen möchtest, bietet sich mit D als Entfernung (einsetzbar in Lichtsekunde) auch an:

Δλ=Δvo*D/c

Gruß
Ernst
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Lothar Pernes » Do 29. Jul 2010, 08:40

Ernst hat geschrieben:Eine Entfernung kann keine Zeit sein. Die Lichtsekunde ist eine Länge. Und eine Länge ist keine Zeit.

Ernst hat geschrieben:Und da sind nun mal das Lichtjahr, die Lichtsekunde etc als Längeneinheiten definiert. Nämlich die Länge, welche das Licht im Vakuum in einem Jahr, einer Sekunde etc zurücklegt. Was soll da unlogisch oder gegen die elementare Physik sein?

Ich wundere mich außerordentlich.


Lieber Ernst, Du hast offensichtlich eine nicht unerhebliche Wahrnehmungsschwäche bezüglich „unsinniger“ und „irreführender“ Sachverhalte - um hier nicht gleich wieder auf die relativistische Steigerung zu steigen.

Also den hier schon geführten Beweis nochmals für Dich etwas verständlicher dargelegt .

In der elementaren Physik ist die Strecke, die irgend ein Objekt oder auch ein Subjekt zurücklegt, eindeutig und unmißverständlich definiert als das Produkt aus Geschwindigkeit mal Laufzeit.
Das ist elementare Physik.

Die angebliche „Konvention“, wonach das das Lichtjahr, die Lichtsekunde die Strecke sein soll, die das Licht in einem Jahr, einer Sekunde etc zurücklegt, bedeutet aber im Klartext und alle Lichtzeiten erfassend:

Die Licht-Laufzeit ist diejenige Strecke, welche das Licht in der Laufzeit zurückgelegt hat.

Man hat der Strecke dann also nicht nur verbal einen reinen Zeitbegriff zugeordnet, sondern tatsächlich auch physikalisch eine reine Zeit, nämlich die Laufzeit des Lichts, als Strecke definiert.

Die Strecke ist dann hierbei also die reine Laufzeit, und nicht das Produkt aus Laufzeit und Geschwindigkeit!
Das widerspricht der elementaren Physik.

Hier die Gegenüberstellung:

Angebliche „Konvention“: ............................................ elementare Physik:
s=v*t...................................................................... s=v*t
Lichtlaufzeit=c*Laufzeit .............................................. Lichtlaufzeit*c=c*Laufzeit
z.B. 100 [Ls] = c*100[s] .............................................. z.B. 100 [Ls] *c = c*100[s]
Laufzeit=Lichtlaufzeit/c .............................................. Laufzeit=Lichtlaufzeit*c/c=Lichtlaufzeit
z.B. 100[s] =100 [Ls] /c ...............................................100[s] = 100[Ls]
Die Strecke[m] ist eine Zeit [s] ...................................... Die Strecke[m] ist eine Länge[m].
Die Zeit[s] bekommt die Dimension [m] ........................... Die Zeit[s] behält die Dimension [s]

Ich bezweifle sehr, daß so eine absolute Unphysik, um nicht physikalischer Schwachsinn zu sagen, je so definiert worden ist.
Die angebliche „Definition“ ist vermutlich ganz einfach nur eine mathematische Umrechnungsformel ohne physikalische Bedeutung, die sich im Laufe der Zeit als „Definition“ eingenistet hat.
Die Umrechnungsformel hat statt einem Gleichheitszeichen ein Entsprichtzeichen, das wohl im Lauf der Zeit durch Schlampigkeit und Unachtsamkeit zu einem Gleichheitszeichen mutiert ist.
Die richtige Umrechnungsformel heißt ganz einfach z.B.:
1 Lichtsekunde [s] entspricht einer Entfernung[m] von c[m/s]*1 [s]
Und die wirkliche und richtige Konvention und Definition heißt also:
1 Lichtsekunde [s] entspricht derjenigen Entfernung, die das Licht in einer Sekunde zurückgelegt hat.
q.e.d.
Jetzt, lieber Ernst, solltest Du aber den Sachverhalt wahrgenommen haben.
Und Du solltest nach diesem hier geführten Beweis Deine Vorschläge zur Änderung meiner Darstellungen nochmals überdenken, insbesondere den letzten. Dein letzter Vorschlag würde am Ende den Delta-Lambda-Effekt auf ein Dreihundertmillionstel herabsenken. Das wäre wirklich keine Verbesserung. Trotzdem Danke für Deine Mitarbeit und mache bitte weiter mit. Hier wird diskutiert, und da kann man sich leicht einmal verirren oder auf der Leitung stehen.
Die Scharte kannst und mußt Du jetzt natürlich wieder auswetzen.

Gruß / Lothar Pernes
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Ernst » Do 29. Jul 2010, 13:05

Lieber Lothar,
Lothar Pernes hat geschrieben: Lieber Ernst, Du hast offensichtlich eine nicht unerhebliche Wahrnehmungsschwäche bezüglich „unsinniger“ und „irreführender“ Sachverhalte - um hier nicht gleich wieder auf die relativistische Steigerung zu steigen.

Die Scharte mußt Du schon selbst auswetzen.
Man hat der Strecke dann also nicht nur verbal einen reinen Zeitbegriff zugeordnet, sondern tatsächlich auch physikalisch eine reine Zeit, nämlich die Laufzeit des Lichts, als Strecke definiert.

Nochmal. eine Strecke ist keine Zeit. Und nochmal klar die Definition der betreffenden Maßeinheiten (quelle wiki):

eine Lichtsekunde (1 Ls) 299 792,458 km ~ 300 Millionen Meter
eine Lichtminute (1 Lm) 17 987 547,48 km ~ 18 Milliarden Meter
eine Lichtstunde (1 Lh) 1 079 252 848,8 km ~ 1,1 Billionen Meter
ein Lichttag (1 Ld) 25 902 068 371,2 km ~ 26 Billionen Meter
ein Lichtjahr (1 Lj) (365,25 Tage) 9 460 730 472 580,8 km ~ 9,5 Billiarden Meter


LJ, Ld, Lh, Lm, Ls sind knallharte Maßeinheiten für Längen. Da erübrigt sich jede Diskussion.

Und die wirkliche und richtige Konvention und Definition heißt also:
1 Lichtsekunde [s] entspricht derjenigen Entfernung, die das Licht in einer Sekunde zurückgelegt hat.

Nein, es gilt:
1 Lichtsekunde [Ls] ist gleich derjenigen Entfernung, die das Licht in einer Sekunde zurückgelegt hat. (siehe oben)
Da hast Du offenbar eine nicht unerhebliche Wahrnehmungsschwäche für den Gehalt definierter Maßeinheiten.

Das magst Du unlogisch finden. Das ist aber die Definition. Möchtest Du Physik betreiben, welche jeder Fachmann versteht, dann wäre es außerordentlich nützlich, wenn Du Dich an diese Konvention hältst. Deine ursprüngliche Formel entspricht dem nicht.

Dein letzter Vorschlag würde am Ende den Delta-Lambda-Effekt auf ein Dreihundertmillionstel herabsenken.

Wie kommst Du denn darauf?
Ernst hat geschrieben:Wenn Du die Entfernung explizit herausstellen möchtest, bietet sich mit D als Entfernung (einsetzbar in Lichtsekunde) auch an:

Δλ=Δvo*D/c

Das ist genau die exakte Beziehung, welche Deine ursprüngliche unpräzise Darstellung ersetzt.
Für D= 1 ls wird D/c = 1s
Für D= 10 ls wird D/c = 10s
Für D= 100 ls wird D/c = 100s
etc.

Lieber Lothar, das wäre die exakte Schreibweise Deiner Gleichung. Ob Du nun die allgemeinen Regeln einhalten möchtest oder nicht, ist deine Entscheidung.

Gruß
Ernst
Ernst
 
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Re: Wovon de Sitter noch keine Ahnung hatte...

Beitragvon Lothar Pernes » Sa 31. Jul 2010, 09:50

Lieber Ernst,
was in Wikipedia oder sonstwo im Internet steht ist nicht unbedingt alles richtig. Fehler sind auch und gerade in Wikipedia möglich. Teilweise stammen alle Informationen über ein spezielles Detail von einer einzigen Quelle ab und verbreiten sich lawinenartig. Eine falsche Information an der Quelle, und am Ende ist der Fehler nicht mehr Fehler, sondern allgemein anerkannte Wahrheit und „Konvention“.
Auch und gerade in der Wissenschaft ist eine solche Fehlerentwicklung möglich, weil viele „Spezialisten“ nur ein Spezialgebiet bearbeiten. Deren Erkenntnisse werden oft ungeprüft oder nicht ausreichend geprüft einfach von anderen „Spezialisten“ übernommen und vervielfältigt, somit auch etwaige Fehler. Auch hier ist am Ende der Fehler nicht mehr Fehler, sondern allgemein anerkannte Wahrheit und „Konvention“.
Im vorliegenden Fall der „Umdefinierung“ des Lichtjahres von einer Zeit zu einer Strecke kann man mit Sicherheit davon ausgehen, daß die Fehlerquelle der unachtsame oder schlampige Gebrauch der Umrechnungsformel für die Zeiteinheit Lichtjahr in die Längeneinheit Meter ist.
Diese Umrechnungsformel lautete: 1 Lichtjahr entspricht einer Strecke von 1 Jahr mal Lichtgeschwindigkeit. Also 1Lj entspricht 1Jahr *c
Vermutlich spielte dabei auch eine Rolle, daß das mathematische Entsprichtzeichen mit einer Schreibmaschine schwer oder gar nicht hinzuschreiben ist. Viele Autoren werden dadurch verleitet worden sein, das Entsprichtzeichen durch ein Gleichheitszeichen zu ersetzen, zumal dies am Ergebnis der Umrechnungsformel absolut nichts ändert. (Etwas auffällig ist hier, daß bei der von Dir aus Wikipedia zitierten Umrechnung von Lichtsekunden in Meter weder ein Gleichheitszeichen noch ein Entsprichtzeichen steht. Offenbar besteht doch noch ein gewisser Zweifel an der Rechtmäßigkeit, hier ein Gleichheitszeichen zu setzen. )
Irgendwann wurde nur noch das Gleichheitszeichen gesetzt. Und dann kam wohl eines Tages eine Autorität von der Qualität eines Eddington oder Einstein, und hat aus der Formel mit dem Gleichheitszeichen den kühnen Schluß gezogen, daß ein Lichtjahr keine Zeit, sondern eine Strecke ist, und nicht die Dimension Jahr hat, sondern die Dimension Meter.
Eine ganz typische Fehlentwicklung. Aus einem Trugschluß wird schließlich eine neue Physik. Hier beim Lichtjahr sind die Folgen relativ harmlos geblieben. Aber bei den anderen Fehlentwicklungen der Physik und Astronomie (Relativitätstheorien, Urknall, Expansion usw.), die auch vergleichbar simple Fehler als Ursache haben, sind die Folgen für die gesamte Wissenschaft eine Katastrophe.
Es ist deshalb hier, wo eben diese katastrophalen Fehlentwicklungen behandelt und aufgedeckt werden, nicht angebracht, die gleiche Fehlentwicklung bei der Lichtsekunde oder dem Lichtjahr einfach so hinzunehmen.
Dein Hinweis, lieber Ernst, auf eine „Konvention“ oder „Festlegung“, der sich jeder, der Physik betreiben will, hier unterzuordnen habe, ist in diesem Fall kein Argument. Im Gegenteil. Eine Festlegung ist nicht unumstößlich, und in dem Fall der Lichtsekunde ein regelrechtes Kartenhaus, das schon bei der geringsten kleinen wissenschaftlichen Diskussion in sich zusammenfallen dürfte, weil die zugrunde liegende Ursache so lächerlich ist, daß kein ernstzunehmender Wissenschaftler den wirklich schweren Verstoß gegen die elementare Physik und gegen die exakte Naturwissenschaft, der hier mit einem Austauschen eines Entsprichtzeichens mit einem Gleichheitszeichen erfolgt ist und fortbesteht, bestreiten könnte. Jeder, der Physik betreiben will, muß in erster Linie die Definitionen der elementaren Physik und die Grundsätze einer exakten Wissenschaft beachten, und nicht eine als absolut lächerlich nachzuweisende Umdefinierung einer Zeit zu einer Strecke.
Lieber Ernst, Dein Vorschlag Laufzeit = D[Ls]/c ist unter diesen Umständen nicht zu empfehlen. Es könnte sich nämlich herausstellen, daß die in Wikipedia oder auch sogar von „Autoritäten“ vertretene Meinung, daß eine Lichtsekunde eine Strecke ist, gar nicht offizielle Konvention ist, und daß diese Meinung lediglich aus einer falschen Interpretation der alten Umrechnungsformel „entsprungen“ ist. Dann wäre „am Ende“ eine Lichtsekunde eben eine Zeit von einer Sekunde. Und dann ist mit Laufzeit = D[Ls]/c das Kraut fett.
Ich denke, wir lassen die „Konvention“ hier überhaupt heraus.

Was hältst Du von
Δλ=Δvo*D und
D ist die Lichtlaufzeit in Sekunden, und entspricht der Entfernung in Lichtsekunden (d.h. die Anzahl der Lichtlaufzeit-Sekunden = Anzahl der Lichtsekunden).

Dann sind wir in jedem Fall auf der sicheren Seite und die Änderung betrifft lediglich einen etwas anderen Text.

Gruß / Lothar Pernes
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