Ernst hat geschrieben:Wie erklärst du dir eigentlich, daß bei sichtbaren Einzelsternen in gleicher Entfernung ein beträchtlicher Streubereich auftritt; bei einer Galaxie mit ihren nicht mehr aufzulösenden Einzelsternen aber nicht?
Okay, kannst du folgende Rechenaufgabe lösen? Du stehst auf einem Bahngleis. Vor dir ruht ein Zug. Darin geht ein Fußgänger mit +-5m/s auf und ab. Welche Rotverschiebung misst du beim Fußgänger? Und nun rast der Zug mit 1000m/s auf dich zu? Welche Rotverschiebung hat jetzt der Fußgänger?
Kurt hat geschrieben:Wenn keine Einzelauflösung möglich ist wieso will man dann aus den Kennsignalen von Atomen/Molekülen den Doppler erkennen.
Beispiel Eisenlinie. Bei einem Stern in unserer Galaxie, der nur mit "Fußgängertempo" unterwegs ist, wird man eine Absorptionslinie bei 386 nm beobachten, sofern es ein junger Stern ist. Bei einem alten Stern wird diese Linie weniger ausgeprägt erscheinen, weil das Universum an seinem "Geburtstag" noch nicht viel Zeit gehabt hat, Eisen auszubrüten. Aber zum Glück hat man ja noch genug Wasserstofflinien. Eine davon liegt bei 434 nm.
Jetzt untersuchen wir Licht von einer Galaxie, welche 10.5 Mrd Jahre zu uns unterwegs war. Das Größe des Universums hat sich in der Zeit verdreifacht und damit auch die Wellenlängen. Die Wasserstofflinie beobachtet man bei 1302 nm und eine wesentlich schwächer Eisenlinie bei 1158 nm. Letzteres ist ja auch nicht weiter verwunderlich, weil das All erst 3.3 Mrd Jahre alt war.
Kurt hat übrigens aus Versehen mal einen intelligenten Einwand gebracht, weil das das der entscheidende Schwachpunkt an den Theorien von Lothar und Ernst ist.