Lagrange hat geschrieben:Somit ist die sog. relativistische Addition der Geschwindigkeiten widerlegt.

Das wurde bereits durch das Experiment von Harres bewiesen.
1. Laue und die relativistische Geschwindigkeitsaddition
Laue argumentiert, dass das Relativitätsprinzip sicherstellt, dass das Licht vollständig von einem bewegten Medium (z. B. einem Körper oder einer Flüssigkeit) "mitgeführt" wird. Trotzdem führt dies nicht dazu, dass die Geschwindigkeit des Lichts relativ zu einem Beobachter einfach durch die klassische Addition der Geschwindigkeiten beschrieben werden kann. Stattdessen gilt die relativistische Addition der Geschwindigkeiten, die auf der speziellen Relativitätstheorie basiert.
Laue und Einstein folgten der Prämisse, dass die Lichtgeschwindigkeit relativ zu einem Medium immer konstant ist, unabhängig davon, wie sich das Medium bewegt.
2. Faseroptik-Gyroskop (FOG)
Ein Faserkreisel misst Rotationen mithilfe des Sagnac-Effekts, bei dem Licht entlang zweier gegenläufiger Wege in einer Faser geführt wird. Hier ist die Schlüsselfrage: Wie interagiert die Lichtgeschwindigkeit mit dem bewegten Medium (der Glasfaser)?
Der Sagnac-Effekt hängt nicht von der relativistischen Geschwindigkeitsaddition ab, sondern von der unterschiedlichen Laufzeit des Lichts auf den beiden Wegen aufgrund der Relativbewegung der Plattform. Das FOG funktioniert einwandfrei, da es lediglich Unterschiede in der Phasenverschiebung erfasst, unabhängig davon, ob die Geschwindigkeit relativistisch oder klassisch addiert wird.
3. Einstein und die Flüssigkeit
Einstein beschreibt in seinem Buch, dass das Licht in einem Medium (z. B. Flüssigkeit) relativ zu diesem Medium mit einer konstanten Geschwindigkeit reist. Die Geschwindigkeit des Lichts relativ zu einem externen Beobachter hängt jedoch von der Bewegung des Mediums ab und muss relativistisch transformiert werden. Das bedeutet:
Relativ zur Flüssigkeit: Licht hat konstante Geschwindigkeit .
Relativ zur Röhre (externer Bezugspunkt): Die Geschwindigkeit ergibt sich aus der relativistischen Addition.
Diese Beschreibung ist konsistent mit der speziellen Relativitätstheorie und widerlegt die relativistische Addition der Geschwindigkeiten keineswegs.
4. Harres-Experiment und Behauptung der Widerlegung
Das Experiment von Harres (1909) untersuchte die Fizeau-Messung der Lichtgeschwindigkeit in bewegten Medien. Es bestätigte die Vorhersage, dass die Lichtgeschwindigkeit im Medium von der Geschwindigkeit des Mediums beeinflusst wird, aber in Übereinstimmung mit der speziellen Relativitätstheorie.
Die Experimente zeigen, dass die relativistische Geschwindigkeitsaddition nicht "widerlegt" ist, sondern eine korrekte Beschreibung der physikalischen Realität darstellt, wenn sie korrekt angewandt wird.
Weder Laue noch Einstein widersprechen der relativistischen Addition der Geschwindigkeiten; sie erklären lediglich ihre Anwendung in bestimmten Szenarien. Das FOG und Experimente wie die von Harres sind völlig konsistent mit der speziellen Relativitätstheorie. Wenn du andere Interpretationen oder Ergebnisse in Betracht ziehst, wäre es spannend, mehr darüber zu erfahren!