Weshalb Einsteins Relativität der Gleichzeitigkeit nicht funktioniert!
Die Relativität der Gleichzeitigkeit (RdG) der SRT ist die Folge des Postulats der Lichtgeschwindigkeit c=const in allen Inertialsystemen.
Der Effekt soll sich aus der Synchronisation* von Uhren mit Lichtsignalen ergeben, die bezugssystemabhängig ausfällt, wenn Lichtsignale eine konstante Geschwindigkeit in allen zueinander relativ bewegten Inertialsystemen (IS) beibehalten.
Hier wird gezeigt, dass eine derartige relative Synchronisation unter Voraussetzung dieses Postulats gar nicht möglich ist. Dazu denken wir uns ein Experiment aus, das aus 2 Inertialsystemen besteht. Am Ende eines als ruhend definierten
IS
mit einer Länge von 1 Lichtsekunde (1 LS) befindet sich eine bereits laufende Uhr, die so konstruiert ist, dass sie beim Eintreffen eines Lichtsignals mit der gerade gegebenen Zeitanzeige stehen bleibt. Ein zweites IS möge sich parallel zu dem erstgenannten IS relativ mit der Geschwindigkeit von 0,5 c bewegen. In dem Augenblick, in dem die Ursprünge beider IS zusammenfallen, werde ein Lichtsignal zur Uhr geschickt, die stehen bleibt, wenn sie vom ersten Photon bzw. der Wellenfront getroffen
wird.
Sehen wir uns zuerst die Situation an, wie sie sich durch die Galilei-Transformation ergeben würde: |
|
Die beiden parallelen Linien symbolisieren die beiden IS. Sie werden zur besseren Verdeutlichung zwar übereinander dargestellt, sollen aber tatsächlich auf derselben Linie liegen, damit die Uhr in beiden IS vom Lichtsignal getroffen wird (der rote Punkt sei das erste Photon des Signals). Die Galilei-Transformation** ergibt nun, dass die Uhr nach der Signallaufzeit von 1 Sekunde stehen bleiben würde. Im relativ bewegten IS fände dieses Ereignis zwar an der Koordinate x=0,5 LS statt, aber ebenfalls nach 1 Sekunde, weil für das bewegte IS die Lichtgeschwindigkeit c-v beträgt. Die Beobachter in beiden IS würden daher eine übereinstimmende Zeitanzeige auf der stehen gebliebenen Uhr feststellen. Das ist auch zu erwarten, wenn man Zeit und Gleichzeitigkeit als absolut ansieht, wie dies klassisch mit der Galilei-Tranformation der Fall ist.
In der SRT mit der Lorentztransformation sieht das nun ganz anders aus: |
|
Laut dem Postulat transformiert die Lichtgeschwindigkeit im bewegten IS nun nicht zu c-v, sondern muss auch in Bezug zu diesem IS konstant c betragen. Die Lorentztransformation ergibt, dass im bewegten IS das Licht die Uhr daher schon nach 0,58 Sekunden erreichen würde, wogegen im ruhenden IS das Licht 1 Sekunde bis zur Uhr brauchen müsste - das Ereignis fände demnach also nicht gleichzeitig statt. Wir sehen aber sofort, dass das nicht funktionieren könnte, denn die beiden eingezeichneten Photonen sind ja ein und dasselbe Photon, das in einem IS nach 0,58 s und im anderen nach 1 s die Uhr erreichen sollte - was aber gar nicht mehr möglich ist, wenn die Uhr schon nach 0,58 s vom Photon getroffen und zum Stehen gebracht wurde! Denn das Photon sollte sich in beiden IS mit c bewegen! Aufgrund der Lichtgeschwindigkeit c auch im bewegten IS käme das Photon zwangsläufig in beiden IS nach 0,58 s zur Uhr und die beiden Beobachter würden eine Relativität der Gleichzeitigkeit dieses Ereignisses nicht feststellen können, denn die Zeitanzeige der Uhr 0,58 s ist für das ruhende IS schlicht und einfach falsch. Wir dürfen nicht übersehen, dass beide IS samt Lichtsignal und Uhr alle auf derselben Lauflinie liegen. Wie wir dies in der nächsten Animation darstellen: |
|
Hier wird die absurde Situation, dass das Photon sowohl konstant zum ruhenden als auch zum bewegten IS mit c laufen soll, deutlich - und auch, dass das gar nicht möglich ist, denn das SIgnal müsste nun zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, eine, die sich auf das ruhende und eine, die sich auf das bewegte IS bezieht. Das Licht wird aber vom bewegten System praktisch mitgenommen (anders könnte es nicht zu diesem IS geschwindigkeitskonstant bleiben!) und die Uhr bleibt eben zu jenem Zeitpunkt stehen, an welchem sie frühestens vom Signal erreicht wird. Das muss nach 0,58 s der Fall sein, denn die Uhr kann nicht unterscheiden, zu welchem IS das Photon "gehört", das gerade ankommt. Und das Licht kommt ja nicht zweimal an, und es sind auch nicht zwei Signale! Gewissermaßen macht aber die LT aus einem Ereignis zwei Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten. Und das ist natürlich kompletter Unsinn, weil das niemals unter Beibehaltung des Postulats geschehen könnte! Daran ändert sich auch nichts, wenn wir das vormals bewegte IS als ruhend defnieren und das vormals ruhende nun das bewegte IS ist: |
|
In dieser Darstellung sehen wir deutlich, wie das Photon im ruhenden IS nach 0,58 s die Uhr erreicht und zum Stillstand bringt. Im bewegten IS kann das Photon die Uhr gar nicht mehr erreichen, weil es bereits zuvor an der Uhr im ruhenden IS absorbiert wurde. Natürlich ist das absurd, und genau diese Absurdität bringt die Lorentztransformation*** hervor. Es kann deshalb keine Relativität der Gleichzeitigkeit**** geben, denn diese beruht auf einer Uhrensynchronisation, die gar nicht funktionieren könnte! Damit ist die SRT schon an ihrer Wurzel erschüttert, denn genau mit einem Synchronisationsdilemma solcher Art beginnt Einstein seine berühmte Arbeit ZEBK (1905) und begründet damit in der Folge RdG und LT. Aber gerade wenn das Postulat in der Natur realisiert wäre, könnte das alles gar nicht funktionieren! Jedes Experiment mit Licht in einem IS würde durch ein anderes, relativ dazu bewegte IS verdorben sein! |
Der mathematische Zusammenhang zwischen den Inertialsystemen mit der Lorentztransformation wird grafisch mit dem Minkovski-Diagramm dargestellt. Es zeigt, dass die Messwerte in den Koordinatensystemen sich durch eine gegenseitige Verdrehung der Raum-und der Zeitkoordinate ergeben. Diese Verdrehung findet tatsächlich aber nicht statt (die LT ist eine lineare, affine Transformation!). Man spricht deshalb von einer Pseudodrehung um einen imaginären Winkel. Zur Lösung vieler Paradoxa wird diese Verdrehung aber als real vorausgesetzt, obwohl sie nicht existiert. Tatsächlich sind die meisten Paradoxa der SRT schon aus diesem Grund nicht lösbar!
_________________________________________________________________
* Synchronisation unter der Bedingung c=const:
Wikipedia beschreibt diesen Vorgang, welcher dazu führt, dass im Ruhesystem S synchronisierte Uhren im relativ bewegten IS S' sich als asynchron ergeben sollen, hier http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdilatation
folgendermaßen:
Es wird zuerst vorausgesetzt, dass zwei Uhren A und B im System S synchron sind...
"...was jedoch aufgrund der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystem nur in S der Fall ist. In S’ schlägt die Synchronisierung von A und B fehl – weil die Uhren sich hier in negativer x-Richtung bewegen und B dem Zeitsignal entgegenkommt, während A diesem davon läuft. B wird also zuerst vom Signal erfasst und beginnt gemäß einem durch die Lorentz-Transformation zu ermittelnden Wert früher als A zu laufen."
Das hier vorgestellte Szenario ist insoferne verändert, als dass die Uhr nicht durch das Lichtsignal gestartet, sondern angehalten wird. Dadurch wird die Absurdität dieser Synchronitationsmethode deutlicher.
** Galilei-Transformation:
x'=x-vt; t'=t . Mit dieser Transformation wird der Ort x des Ereignisses in das Koordinatensystem des bewegten IS übertragen. Da in diesem IS die Uhr dem Lichtsignal entgegenkommt, findet hier das Ereignis an der Koordinate x'=0,5 LS statt (x'=x-vt = 1-0,5 = 0,5 LS). Die Zeit ist absolut und wird nicht transformiert. Bewegen sich beide IS im Äther und ist die Lichtgeschwindigkeit in Bezug zum Äther konstant, so ist die Lichtgeschwindigkeit in Bezug zu den beiden IS verändert und die Uhr wird zu einer dementsprechend veränderten Zeit getroffen. Aber auch in diesem Fall gilt dieser Zeitpunkt für beide IS; d.h.die Uhr wird für beide Beobachter mit derselben Zeitanzeige stehenbleiben und dies wird der Signallaufzeit in jedem IS entsprechen.
*** Lorentz-Transformation:
x'= gamma(x-vt): t'= gamma(t-vx/c²); gamma=sqrt(1-v²/c²). Da auch im bewegten IS c=const gilt, wird hier vom Licht die Strecke bis zur Uhr in 0,5 Sekunden durchlaufen. Die beiden IS unterscheiden sich außerdem durch Längenkontraktion und Zeitdilatation; die LT ergibt daher für das Eintreffen des Lichts an der Uhr 0,58 Sekunden an der Koordinate x'= 0,58 LS. Bei ein und denselben Ereignis müsste die Uhr einerseits 1 Sekunde und andererseits 0,58 Sekunden anzeigen - was sie natürlich nicht kann. Sie müsste daher nach 0,58 Sekunden stehenbleiben, weil sich das Licht in beiden IS befindet ind der Zeitenlauf in beiden IS am Koordinatenursprung x'=x=0 mit t'=t=0 beginnt. Für das ruhende IS ist das die falsche Zeit und ergäbe in diesem IS Überlichtgeschwindigkeit und somit einen Widerspruch. Synchronisiert man die Uhr mit einer Uhr im Koordinatenursprung, dann ergibt die LT, dass die Zieluhr früher zu laufen beginnt als die Startuhr bzw. der Start des Lichtsignals, sodass sie in beiden IS 1 Sekunde lang läuft und mit der Anzeige 1 Sekunde stehenbleibt. Das ergäbe im bewegten IS dann nur die halbe Lichtgeschwindigkeit - also wieder einen Widerspruch zum Postulat bzw. keinen Unterschied zur Galilei-Transformation. Ist das Postulat tatsächlich real, so können die Uhren nicht nur nicht im Sinne der RdG synchronisiert werden, sondern überhaupt nicht synchronisiert werden, bzw. wird eine Messung der Lichtgeschwindigkeit in einem Koordinatensystem unmöglich, wenn sich ein anderes Koordinatensystem in diesem bewegt. Daraus ergibt sich, dass das Postulat selbst ein Ding der Unmöglichkeit ist.
**** Die RdG ist ein wichtiges Konzept der SRT, weil viele Paradoxa nur mittels der RdG aufgelöst werden können. Leider steht aber schon die RdG auf dem Boden einer unsinnigen und absurden Uhrensynchronisation, nämlich jener, dass der Uhr B in S das Licht von S', das sie früher erfasst, im eigenen System S egal bleiben soll, wogegen sie in S' darauf reagieren muss. Das Licht wird aber in beiden überlagerten Systemen alle Raumpunkte durchschreiten und macht das natürlich lückenlos. Es ist daher nicht möglich, dass das in beiden Systemen befindliche Licht sich in seiner Wirksamkeit unterschiedlich an (grundsätzlich gedachten!) Koordinaten orientiert.
Da das Licht eine elektromagnetische Welle ist, kann es zu keinem Bezugssystem "gehören". Als Welle ist es unabhängig von der Quelle oder deren Bezugssystem. Dennoch wird es stets sowohl bei der GT als auch bei der LT dem ruhend definierten IS zugeordnet und in ein anderes Bezugssystem so transformiert, als würde es nun zu diesem "gehören" (x=0, t=0 transformiert zu x'=0, t'=0). Das führt mit der LT zu den oben angeführten Widersprüchen, erfordert andererseits mit der GT die Kennntnis von der Geschwindigkeit, mit welcher sich die Bezugssysteme im Äther bewegen. Die Experimente mit dem Ziel, eine derartige Bewegung festzustellen, machen aber keinen Sinn, wenn man es anhand von Frequenzmessungen versucht, weil dies vom Doppler-Effekt (vom Sender zum Äther und vom Äther zum Empfänger) verhindert wird. Die Frequenzen bleiben nämlich auch bei Vorhandensein eines Äthers konstant und das bewegte Medium wird ununterscheidbar vom ruhenden Medium (wie man dies vom Schall ja kennt). Auch die Erwartung einer Phasenverschiebung aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten ist nichts anderes als eine Frequenzmessung, da eine Phasenverschiebung nur bei temporärer Änderung der Frequenz oder der Periodendauer auftreten kann. Das aber ist aber in stationären Vorrichtungen (wie z.B. bei Michelson-Morley) auch bei Vorhandensein eines "Ätherwinds" ausgeschlossen. Das Licht hat demnach sein eigenes Bezugssystem, in welchem es sich ausbreitet (wie dies z.B. durch den Sagnac-Effekt nachweisbar ist).
|
|
Wie
einfach Einsteins Uhrensynchronisation ad absurdum geführt werden
kann, demonstrierte schon GUSTAVE BESSIÈRE in seinem kleinen
Buch La relativité vue simplement. (Paris: Dunod 1930. 148 S.).
Eine kurze Beschreibung findet man im GOM-Projekt " Über
die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie " auf
Seite 313:
BESSIÈRE,
GUSTAVE: ... diskutiert verschiedene Verfahren, die von den Relativisten
für relativ erklärte Gleichzeitigkeit (GLZ) für voneinander entfernte
Uhren absolut herzustellen (S. 85-91). - Einstein leitet seine Relativität
der GLZ vom technischen Verfahren der Lichtsignale ab; also muß es auch
in den Augen der Relativisten vernünftig sein, andere Techniken zu verwenden.
Arbeitet mit einem Wagen, der in verschiedene Bewegungen versetzt werden
kann. Im Innern sind an den Enden des Wagens Uhren angebracht, die voneinander
entfernt sind und daher nach Einstein nicht absolut synchronisiert werden
können.
Bessières
1. Methode der absoluten Synchronisierung: auf der Strecke zwischen
den beiden Uhren wird eine Reihe von entsprechend vielen Uhren aufgestellt,
jeweils im Abstand von 7 cm (dem Abstand der Augen beim Menschen), so
daß nacheinander jeweils 2 nebeneinander stehende Uhren synchronisiert
werden können, bis die GLZ von der einen äußersten Uhr zur anderen übertragen
worden ist (S. 86-87).
Bessières
2. Methode der absoluten Synchronisierung: die beiden Uhren an den Wagenenden
werden durch eine drehbare Metallachse verbunden, die von der Mitte
des Wagens in Bewegung gesetzt wird und damit den Gang beider Uhren
absolut gleichzeitig startet (S. 88-89); im übrigen sind keine Ursachen
bekannt, weshalb bewegte Uhren langsamer gehen sollten (S. 89). Bessière
setzt einen Relativisten in den beschriebenen, nach außen abgeschlossenen
Wagen.
Bessière
führt mit einer seiner Methoden eine Synchronisierung der Uhren an den
Wagenenden durch; der Relativist behauptet mit Einstein, daß es keine
absolute Gleichzeitigkeit zwischen diesen entfernten Uhren geben kann, daß jede vielmehr
nur eine „lokale Zeit“ anzeigt. Bessière dagegen behauptet für beide
Uhren die absolute Gleichzeitigkeit: diese Behauptung kann nun wahr oder falsch sein.
Ist
Bessières Behauptung wahr, dann existiert eine universale Zeit und
die angebliche „lokale Zeit“ der Relativisten ist als Fiktion erkannt
und hinfällig. - Ist Bessières Behauptung aber falsch, dann steckt
in seinem Verfahren eine Unsymmetrie, die nur aus der Bewegung des Wagens
stammen kann (S. 90-91). In diesem Fall bittet Bessière den Relativisten
im Wagen, mit seinen Lichtsignalen und Spiegeln den Gang beider Uhren
zu prüfen: mit diesem Verfahren kann der Relativist nach eigener Auffassung
unfehlbar feststellen, daß eine der beiden Uhren nachgeht und um welchen
Betrag. Damit aber wäre er in der Lage, ohne den Wagen zu verlassen,
eine inertiale Bewegung festzustellen, was laut Relativitätsprinzip
unmöglich ist. - Schlußfolgerung: gleichgültig, ob Bessières Behauptung
wahr oder falsch ist, in beiden Fällen wird eine fundamentale Aussage
der Theorie als falsch erwiesen (S. 91).
Lesen
Sie auch "Relativität der Ungleichzeitigkeit",
"Relativität der Gleichzeitigkeit",
"SRT und Eisenbahn"!
Die
Effekte der Speziellen Relativitätstheorie können Sie selbst
hier berechnen!
Sie
haben eine Meinung dazu? Benutzen Sie bitte das Forum!
©
2006-2013 by Edition Mahag; jede Art von Wiedergabe nur unter Quellenangabe
gestattet.
|